Ballaststoffe:Vollkorn senkt das Diabetes-Risiko

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Ernährungsforscher aus Potsdam haben festgestellt, dass Ballaststoffe aus Müsli, Brot und Co. das Risiko für Typ-2-Diabetes senken können.

Fabian Seyfried

Kräftiges Kauen ist angesagt, will man seinen Körper vor Diabetes bewahren: Denn ein gutes Mittel, das Risiko zu senken, scheint der Konsum voller Körner in Brot, Müsli und anderen Getreideprodukten zu sein.

Müsli: Gut gegen Diabetes? (Foto: Foto: irisblende)

Matthias Schulze und seine Kollegen vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke haben herausgefunden, dass sich durch ballaststoffreiche Ernährung das Risiko für Typ-2-Diabetes um mehr als ein Viertel senken lässt ( Archives of Internal Medicine 2007, 167: 956-965).

Die Wissenschaftler beobachteten rund 25.000 Deutsche, die zwischen 35 und 65 Jahre alt waren. Über einen Zeitraum von sieben Jahren gaben die Versuchsteilnehmer regelmäßig an, wie sie sich ernährten.

Am Ende der Studie waren 844 Personen an Diabetes mellitus erkrankt. Die Wahrscheinlichkeit, unter den Zuckerkranken zu sein, lag für Teilnehmer, die täglich durchschnittlich 17 Gramm Ballaststoffe aus Getreide zu sich genommen hatten, um 27 Prozent niedriger als für diejenigen, die am wenigsten - nämlich sieben Gramm - Getreidefasern verzehrt hatten.

Besonders viele Ballaststoffe aus Früchten und Gemüse zu essen verbesserte die Aussichten auf ein Leben ohne Diabetes allerdings nicht. Genauso wenig Einfluss hatte eine magnesiumreiche Ernährung.

Ihre Ergebnisse verglichen die deutschen Forscher zusätzlich mit 17 weiteren Studien. Ballaststoffreiche Kost schnitt auch in den anderen Arbeiten gut ab - das Diabetes-Risiko sank im Schnitt sogar um 33 Prozent. Zu einem unterschiedlichen Ergebnis kamen allerdings die Untersuchungen anderer Institute zu Magnesium: Ein hoher Konsum verringerte dort das Risiko um ein 25 Prozent.

Bei Diabetes mellitus Typ 2, früher auch Altersdiabetes genannt, reagieren die Körperzellen nicht mehr ausreichend auf das Hormon Insulin. Dadurch nehmen die Zellen weniger Zucker auf und der Blutzuckerspiegel steigt. Unter den hohen Blutzuckerwerten leiden vor allem Gefäße und Nerven.

Matthias Schulze und seine Kollegen hoffen nun, dass Vollkornprodukte sich als äußerst wertvoll erweisen könnten, um die zunehmende Verbreitung von Diabetes in der Bevölkerung zu bremsen. Um auf die förderlichen 17 Gramm Ballaststoffe zu kommen, reichen beispielsweise 200 Gramm Roggenbrot und eine Portion Vollkornmüsli am Tag.

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