Aus dem Rhythmus:Kaltes Mineralwasser gegen Herzrasen

Wasser, Massage oder Druckausgleich: Mit kleinen Tricks kann man ein rasendes Herz wieder in den richtigen Tritt bekommen.

Herzrasen aus heiterem Himmel kann mit dem schnellen Trinken eines kalten und kohlensäurehaltigen Getränks gelindert werden. Ein über längere Zeit erhöhter Puls muss nach Angaben des Berufsverbandes Deutscher Internisten jedoch von einem Arzt behandelt werden, das es sonst zu einem lebensbedrohlichen Vorhof- oder Kammerflimmern kommen kann.

Aus dem Rhythmus: Wasser hilft - aber bei längeren Störungen sollte dennoch ein Arzt aufgesucht werden.

Wasser hilft - aber bei längeren Störungen sollte dennoch ein Arzt aufgesucht werden.

(Foto: Foto: dpa)

Im Gegensatz zu Herzrasen als Folge von körperlicher Anstrengung oder psychischem Stress trete krankhaftes Herzrasen schon bei kleinen Anlässen oder sogar völlig ohne erkennbaren Grund auf, erklärt der Münchner Kardiologe Woolfram Delius. Es beginne ohne Vorwarnung und ende genau so plötzlich.

Diese Form von Herzrhythmusstörungen könne durch Erkrankungen des Herzmuskels oder der Herzklappen sowie durch eine Herzschwäche oder einen Herzinfarkt ausgelöst werden. Auch Stress, Alkohol oder manche Arzneimittel seien mögliche Auslöser.

Mit Druck normalisieren

Durch Reizung verschiedener Druck-Rezeptoren kann der Herzschlag laut Delius wieder normalisiert werden: "Wenn man beispielsweise mit Mittel- und Zeigefinger leicht die Stelle hinter dem linken Unterkiefer massiert, kann der Karotissinusnerv stimuliert werden, der den Blutdruck in den Halsschlagadern misst." Dies könne die Herzschlagfrequenz absenken und so den Anfall stoppen. Da durch die Massage jedoch auch der Blutdruck sinken könne, sollte sie nur im Sitzen oder Liegen vorgenommen werden.

Ein weiterer Trick sei der sogenannte Vasalva-Versuch: "Halten Sie sich wie zum Druckausgleich beim Tauchen die Nase zu, pressen Sie bei geschlossenem Mund Luft in die Nase und halten Sie den Druck einige Sekunden aufrecht", rät der Professor. Ähnlich wie beim Aufstoßen nach dem Trinken von Mineralwasser erhöhe sich dadurch der Druck im Brust- und Bauchbereich und beende den Anfall.

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