Alkoholmissbrauch:Komasaufen macht Kassen zu schaffen

Die Fälle exzessiven Trinkens bei Jugendlichen haben sich in den vergangenen fünf Jahren praktisch verdoppelt. Komasaufen wird damit für die Krankenkassen zum echten Problem.

Die jüngste Entwicklung sei "beängstigend", sagte eine Sprecherin der Techniker Krankenkasse (TK) der Frankfurter Rundschau. Die TK verfügt über detaillierte Zahlen über Krankenhaus-Einweisungen von Jugendlichen wegen "akuten" Alkoholrauschs. Danach haben sich in den vergangenen fünf Jahren die Fälle exzessiven Saufens praktisch verdoppelt.

Bundesweit wurden im Jahr 2007 insgesamt 1822 TK-Versicherte unter 20 Jahren volltrunken in deutsche Kliniken eingeliefert. Sie blieben dort im Durchschnitt 1,2 Tage und verursachten Kosten von jeweils knapp 540 Euro. Insgesamt summieren sich die akuten Entgiftungsbehandlungen auf mehr als 980.000 Euro allein bei dieser Krankenkasse. Im Jahr 2003 wurden noch 962 alkoholisierte Jugendliche klinisch versorgt, was bei der Kasse damals mit rund 552.000 Euro zu Buche schlug.

"Unsere Daten betreffen nur Fälle mit der 100-prozentigen Diagnose 'akuter Alkoholrausch'. Anschließende Folgebehandlungen tauchen hier gar nicht auf. Wahrscheinlich sieht das tatsächliche Bild noch schlimmer aus", sagte TK-Sprecherin Inga Lund. Komasaufen ist vor allem Männersache: Im vergangenen Jahr waren 1134 der eingelieferten jugendlichen TK-Kunden männlich, 688 weiblich.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: