Am vergangenen Sonntag überflog eine Boeing 777 der Fluggesellschaft Qatar Airlines zehn Zeitzonen und insgesamt fünf Länder. 16 Stunden und 20 Minuten später wurde sie am Zielort mit einer Art Wassertaufe empfangen - so macht man das bei Jungfernflügen, also wenn eine Strecke erstmals geflogen wird.
Die Passagiermaschine war in Doha, der Hauptstadt des Wüstenstaats Katar am Persischen Golf, gestartet und landete ohne Zwischenstopp am Morgen in Auckland in Neuseeland. 14 535 Kilometer sind die beiden Flughäfen voneinander entfernt. Das ist 19 Mal die Strecke zwischen München und Flensburg. Damit wurde ein neuer Weltrekord eines Non-Stop-Fluges aufgestellt. Zurück dauerte es wegen ungünstiger Windbedingungen sogar eine Stunde länger. Vier Piloten waren an Bord, 15 Flugbegleiter kümmerten sich um die Passagiere. Sie verteilten 1 036 Mahlzeiten, 2 000 kalte Getränke und 1 100 Tassen Kaffee und Tee. Den Fluggesellschaften sind solche Rekorde ziemlich wichtig. Vor einem knappen Jahr erst hatte eine andere Fluglinie sich als Weltmeisterin im Ultralangstreckenfliegen bezeichnet. Und für 2018 ist wieder ein Rekord angekündigt - New York-Singapur. Macht 15 288 Kilometer. Ob das zum Reisen wirklich so entspannend ist? Niemand mag Umsteigen und lange Wartezeiten. Aber 16 Stunden nonstop an Bord bedeutet abzüglich Essenszeiten, Klogängen und Nickerchen immer noch ganz schön viel zu füllende Zeit: Sechs Filme etwa und zwei Bücher mindestens.