Aktuell:Blindenfußball-EM

Fußball ist schnell, manchmal brutal und ziemlich laut. Es gibt aber auch Ausnahmen - sogar bei diesem Sport. Gerade findet die Europameisterschaft im Blindenfußball in Berlin statt.

Von Fabian Swidrak

Das Spielfeld ist kleiner und hat an den Seiten Banden. So können sich die Spieler besser orientieren. Das Team ist kleiner, besteht aus vier Feldspielern und einem Torwart. Der Ball rasselt. So können die Spieler hören, wo er gerade ist. Wir sprechen vom Blindenfußball. Zurzeit findet in Berlin die Europameisterschaft statt. Manche Spieler sind zwar blind, können aber zwischen hell und dunkel unterscheiden. Deshalb - fair ist fair - müssen alle Feldspieler mit verbundenen Augen spielen. Nur der Torwart kann sehen. Gemeinsam mit dem Trainer gibt er Anweisungen. Er sagt seinen Mitspielern zum Beispiel, wie weit sie vom Tor der anderen Mannschaft entfernt sind oder wann sich ein Gegner nähert. Blindenfußball gibt es in Deutschland erst seit elf Jahren. In Spanien spielen Blinde schon länger Fußball. Deshalb ist die spanische Nationalmannschaft der Favorit bei der Europameisterschaft. Auch für die Zuschauer ist beim Blindenfußball einiges anders. Sie dürfen die Mannschaften während des Spiels nicht anfeuern, sondern müssen ganz ruhig sein, damit die Spieler den Ball und die Anweisungen hören können. Nach einem Tor darf aber auch beim Blindenfußball gejubelt und geklatscht werden.

© SZ vom 26.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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