Airbnb und die Alltagsmoral:Mein Nachbar, die Petze

Airbnb und die Alltagsmoral: Wird Petzen jetzt salonfähig?

Wird Petzen jetzt salonfähig?

(Foto: Alessandra Schellnegger; Collage Jessy Asmus/SZ.de)

In Berlin ist es verboten, Wohnungen für Airbnb an Touristen zu vermieten. Um Verstöße herauszufinden, fördert der Senat das anonyme Denunzieren. Ein fatales Signal.

Von Gustav Seibt

Seit dem 1. Mai können besorgte Bürger in Berlin selbst etwas gegen den Wohnungsmangel tun. Sie müssen dafür nur ein Internetformular der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt anklicken und eine Adresse eingeben. Damit melden sie einen Verdacht auf "Zweckentfremdung", in der Regel: die Nutzung einer Immobilie als Unterkunft für Touristen. Eine solche Verwendung von Wohneigentum, beispielsweise über die Plattform Airbnb, ist in Berlin jetzt verboten. Da dem Senat und den Bezirken das Personal fehlt, die geschätzt 23 000 Ferienwohnungen aufzuspüren, will man sich der Aufmerksamkeit wachsamer Nachbarn bedienen. Der Tipp bleibt für den Hinweisgeber folgenlos, denn er wird anonym abgegeben.

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