Humorist Loriot:Ganz nah an der Wirklichkeit - und doch einen halben Schritt daneben

Kaum ein Unterhaltungskünstler war so vielseitig wie Vicco von Bülow. Nicht nur als Karikaturist war er erfolgreich, auch als Humorist und Schauspieler bescherte Loriot den Deutschen unvergessene TV-Momente. Am 12. November wäre er 90 Jahre alt geworden.In Bildern.

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Kaum ein Unterhaltungskünstler war so vielseitig wie Vicco von Bülow. Nicht nur als Karikaturist war er erfolgreich, auch als Humorist und Schauspieler bescherte Loriot den Deutschen unvergessene TV-Momente. Am 12. November wäre er 90 Jahre alt geworden. Das Ehepaar Hoppenstedt, Herr Müller Lüdenscheidt und Erwin Lindemann: alles Figuren, die Loriot erfunden hat und die noch immer für seinen herausragenden Humor stehen. Mehr als zwei Jahre nach Vicco von Bülows Tod am 22. August 2011 sind seine Schöpfungen lebendig wie eh und je.

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Seine Karriere begann der Humorist als Zeichner: Ob im Bad, auf der Rennbahn oder beim Frühstück - seine Cartoons nahmen den deutschen Nachkriegsalltag aufs Korn und wurden legendär. Sie wurden sogar zum Briefmarkenmotiv.

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Loriot und die Hunde: Auf diesem Foto von 1973 steht Loriot vor einem Plakat seiner Figur "Wum" - dem Hund, den er als Maskottchen für die Aktion Sorgenkind erfunden hatte und dem er auch seine Stimme verlieh. Mit dem Titel "Ich wünsch' mir 'ne kleine Miezekatze" standen Loriot und "Wum" neun Wochen ganz oben in den deutschen Hitparaden.

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Loriot war ein Allround-Talent. Als Schauspieler schuf er unvergessliche Charaktere. In einer Szene der Fernsehsendung Telecabinett von 1974 erklärte er Benimmregeln und korrekte Tischmanieren.

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In Ödipussi von 1988 schrumpfte der Schauspieler zum Muttersöhnchen, an der Seite seiner dominanten Mutter (gespielt von Katharina Bauren).

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In Pappa ante Portas (1991) spielte Loriot Heinrich Lohse, Abteilungsleiter bei der "Deutschen Röhren AG", der in den vorzeitigen Ruhestand geschickt wird und seine Familie fortan mit schrulligen Einfällen quält.

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Meist an seiner Seite: Kollegin Evelyn Hamann (Ödipussi, Pappa ante Portas). Hier sitzen beide auf dem berühmten Gründerzeitsofa aus den gemeinsamen Fernsehsketchen. Hamann starb bereits 2007.

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Zu seinen Möpsen hatte er ein inniges Verhältnis, das sogar ins Philosophische spielte: "Ein Leben ohne Möpse ist möglich, aber sinnlos".

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Auch an der Universität verdiente sich Loriot seine Meriten: Von 2003 an arbeitete er als Honorarprofessor für Theaterkünste an der Universität der Künste in Berlin. Hier liest er 2004 vor Studenten und Professoren. Schon in den 90er-Jahren, nach dem Ende seiner Fernsehzeit, gab Loriot Lesungen aus den Werken von Thomas Mann und den Briefen von Friedrich dem Großen.

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Dem Fernsehen verdankt er seine Berühmtheit. 2006 verkündete er seinen endgültigen Abschied von diesem Medium. Es sei ihm zu schnell für seine Komik geworden.

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Loriot erhielt schon zu Lebzeiten viele Ehrungen, wie 1996 den Goldenen Löwen. Eine seiner letzten Auszeichnungen war der Ehrenpreis der Deutschen Filmakademie, Lola, 2009. Auf die "Zeit"-Frage, ob er das Gefühl verspüre, "dass man gehen soll, wenn es am schönsten ist", antwortete Vicco von Bülow in preußisch knapper Manier: "Ja".

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