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Er war der Häuptling der Herzen, der Mann, der die Zuschauer zu Tränen rührte, als er in der Gestalt des Winnetou im Sterben lag - erschossen von einem Banditen, dessen Kugel er abgefangen hatte, um seinem Freund Old Shatterhand (Lex Barker) das Leben zu retten. Jetzt ist Pierre Brice gestorben, in Frankreich, an einer Lungenentzündung.
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Auf der Leinwand trickste Winnetou den Tod freilich immer wieder aus. Gemäß der Forderung seiner Fans ("Winnetou darf nicht sterben!") tauchte der Anführer der Apachen in elf Karl-May-Verfilmungen auf.
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Pierre Brice - das war nicht nur der Anführer der Apachen. Gerechtigkeit und Freiheit verkörperte Brice auch im richtigen Leben. Als er die Rolle übernahm, sei ihm zunächst nicht klar gewesen, "dass sich dadurch mein Leben ändern würde", sagte er 2011.
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"Ungerechtigkeit schmerzte Winnetou genauso wie mich", sagte der Unicef-Botschafter dem Magazin Focus. 1995 führte er sogar einen Hilfskonvoi ins bosnische Kriegsgebiet an und geriet dabei unter Beschuss.
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Ansonsten sprach Baron Pierre Louis le Bris, wie er eigentlich heißt, nicht viel. Gemäß dem Motto "Helden plaudern nicht" blieb er oft wortkarg - vor allem, wenn man ihm nach seinem Ruhm fragte.
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Das Sterben war dem Ritter der Ehrenlegion nicht fremd. Als Bote der Résistance kämpfte er schon im Zweiten Weltkrieg. Später als Marine-Elitesoldat und Fallschirmjäger freiwillig für Frankreich im Indochina- und Algerien-Krieg. Seine Laufbahn als Schauspieler begann er Mitte der Fünfzigerjahre. Der Durchbruch gelang ihm erst in der Rolle des Indianerhäuptlings.
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Der schöne Pierre entsprach dem Bild von einem Häuptling, wie er bei Karl May im Buche stand: "Sein Gesicht war edel geschnitten, fast römisch, die Farbe ein mattes Hellbraun mit einem Bronzehauch." Dazu dieser traurig-sehnsuchtsvolle Blick aus silberseeblaugrünen Augen.
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Jahrzehnte ritt der Deutschen liebster Franzose mit Silberbüchse und Langhaarperücke gegen bleichgesichtige Bösewichter ins Feld. Sein Freund Old Shatterhand alias Lex Barker spielte ähnlich heldenhaft. Die beiden gaben nicht nur echte Kameraden, sie blieben bis zu Barkers Tod auch echte Freunde.
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Die Harmonie in seinem Leben verdanke er seiner Frau Hella, sagte Brice dem Zeit-Magazin und erklärte: Dem Tod blicke er mit Mut ins Gesicht. Er freue sich, alle, die er im Laufe seines Lebens verloren hat, dann wiederzusehen. Ob er an ein Leben nach dem Tod glaube, wurde er gefragt. "Ich hoffe darauf", sagte Brice.