Zeitschriftenkrise:Weniger Glamour

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Mit Frauenmagazinen lässt sich offenbar immer schwerer Geld verdienen: Die Titel Glamour und Celebrity reduzieren ihre Erscheinungsfrequenz erheblich.

Der stark umkämpfte Markt für Frauenmagazine erlebt zwei weitere Niederlagen: Zum ersten wird, wie nun bekannt wurde, der Münchner Condé Nast Verlag seinen Frauentitel Glamour vom kommenden Jahr an nur noch monatlich herausgeben.

Der Frauentitel "Glamour": Die Erwartungen am Anzeigenmarkt haben sich "nur zum Teil" erfüllt. (Foto: Screenshot: noni.am)

Die Zeitschrift hatte zwar schon einmal diese Erscheinungsfrequenz, als sie 2001 gegründet wurde, doch ab 2003 wurde die Schlagzahl auf einen 14-täglichen Erscheinungsrythmus erhöht.

Die Erwartungen an den Anzeigenmarkt hätten sich trotz der guten Unterstützung durch die Kunden "nur zum Teil erfüllt", so Herausgeber Bernd Runge in einer Pressemitteilung: "Viele Kunden, vor allem aus der Mode, haben weiterhin die monatliche Belegung bevorzugt, und angesichts der aktuellen Marktbedingungen in Deutschland ist auch nicht von einer Änderung im Buchungsverhalten auszugehen", so Runge weiter.

Die Redaktion von Glamour war bei der Umstellung auf den 14-täglichen Erscheinungsrythmus ausgebaut worden, der Verlag könnte nun also bestrebt sein, nach der Rückkehr zur monatlichen Erscheinungsweise Personal abzubauen. Einige Mitarbeiter hätten die Redaktion in den vergangenen Monaten bereits verlassen, heißt es bei Branchenkennern. Condé Nast wolle zu diesem Thema derzeit keine Angaben machen, so eine Sprecherin zu sueddeutsche.de.

Glamour hatte zuletzt eine Auflage von knapp 430.000 Exemplaren. Das bedeutet ein Minus von knapp zehn Prozent zum Vorjahresquartal.

Gravierender Einschnitt bei Celebrity Style

Noch radikaler als Glamour reduziert der Frauentitel Celebrity Style seine Erscheinungsfrequenz: Statt wie bislang monatlich soll das Magazin von 2009 an nur noch zweimal pro Jahr als Spezial-Ausgabe erscheinen, der Schwerpunkt liegt dabei auf der Mode.

Mit der Maßnahme werde den "betriebswirtschaftlichen Marktgegebenheiten Rechnung getragen", so der Celebrity-Eigner MVG Medien. Zu einem möglichen Personalabbau wegen der niedrigeren Erscheinungshäufigkeit wollte der Verlag keine Angaben machen. Da die Redaktion von Cosmopolitan bislang auch für Celebrity verantwortlich war, könnten aber möglicherweise wegfallende Stellen ausgeglichen werden, sagte eine Unternehmenssprecherin zu sueddeutsche.de.

Die erste Spezialausgabe Celebrity Style & Fashion soll im Frühjahr 2009 erscheinen. Den Titel-Zusatz "Style" trägt das Heft erst seit der Oktober-Ausgabe.

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