Wunschzettel:Wünsch dir was!

Heute schicken wir ganz, ganz viele Briefe ans Christkind. Von Kindern und Erwachsenen, von Armen und Reichen, von berühmten Leuten und Menschen von nebenan. Das wird ein Fest!

INSASSE DER JUSTIZVOLLZUGSANSTALT STRAUBING, 70 JAHRE ALT, LEBENSLÄNGLICH WEGEN MORDES 1. das Rauschen des Meeres und das Lachen eines Kindes zu hören. 2. den Wind in den Haaren und den Regen auf der Haut zu spüren. 3. das Grün junger Pflanzen und das Blau des Himmels zu sehen. 4. den Duft frisch gemähten Grases zu riechen. 5. eine herzliche Umarmung. 6. eine aufrichtige Freundschaft.

TOBIAS ANGERER, 28, SKILANGLÄUFER 1. eine Golfrunde in St. Andrews mit Tiger Woods. 2. Karten fürs Champions-League-Finale FC Bayern - ??? in Paris. 3. ein Backstage-Ticket bei einem Konzert der Sportfreunde Stiller. 4. ein Paar Atomic Freerider und dann zum Heliskiing nach Kanada. 5. eine Audienz bei unserem bayerischen Papst. 6. und natürlich: eine olympische Medaille in Turin!

IRMGARD VON STEPHANI, 110, ÄLTESTE FRAU DEUTSCHLANDS 1. ein neues Kassettenfederbett. 2. verziertes Geschirr.

BERND, 45, OBDACHLOSER, SEIT 14 JAHREN UNTER DER WITTELSBACHERBRÜCKE IN MÜNCHEN 1. vernünftige Arbeit. 2. eine bezahlbare Zwei-Zimmer-Wohnung (höchstens 400 Euro). 3. 20 Euro für Tabak und einen Kasten Bier. 4. Winterhandschuhe (müssen bis minus 30 Grad warm halten). 5. warme Mützen (zwei oder drei, weil die oft geklaut werden). 6. ein Handy für Notrufe.

CHRIS DERCON, 47, DIREKTOR HAUS DER KUNST, MÜNCHEN 1. einen Nadelstreifenanzug von Hedi Slimane, der später der Neuen Sammlung gestiftet wird. 2. ein Haus bei Brüssel von Rem Koolhaas mit Schwimmbad. 3. ab sofort: einen Führerschein. 4. die Zeichnung "New York stinks. L.A. smells." von Mike Kelley, die nach einer wilden Party bei mir zu Hause verschwand. 5. eine Fulltime-Assistenz für meine persönliche Bibliothek, denn ich kenne mich in dem Chaos nicht mehr aus. 6. sonntags im "MK2" in Paris neben Zinedine Zidane gute Filme anzusehen. 7. auf dem Eisbach zu surfen. 8. einen tropischen Garten mit Bananenpflanzen, brasilianischen Hängematten und Musik von Jimi Hendrix. 9. jeden Tag mit meinem Sohn Pingpong zu spielen. 10. akzentfrei Deutsch zu sprechen oder zumindest ohne holländischen Akzent. Ich bin nämlich Belgier. 11. in der Rockband von Michel Houellebecq auf Bongos mitspielen. 12. ein Gespräch mit Clint Eastwood über die wichtigsten Dinge des Lebens in neuen Stiefeln - western style. 13. die Wiedereröffnung des Flughafens München-Riem.

ERIKA RÖDL, 34, DEUTSCHE MEISTERIN IM FRAUENBODYBUILDING 1. Konzertkarten für Rosenstolz in München. 2. einen Büchergutschein. 3. eine Uhr von Jette Joop. 4. internationalen Erfolg im Bodybuilding sowie etwas mehr Anerkennung für diesen Sport. 5. alles Glück der Welt für meinen Sohn Daniel.

PETER STRUCK, 62, BISHERIGER VERTEIDIGUNGSMINISTER 1. ein neues Motorrad (immer währender Wunsch). 2. Aufführung von Aida (am liebsten vor den Pyramiden). 3. mehr Konstanz bei Borussia Dortmund. 4. Handyverbot in allen Sitzungen. 5. Zeit für Friedrich Schiller und seine Dramen. 6. wenigstens über Weihnachten Zeit für die Familie. 7. dass unsere Soldaten gesund heimkehren.

ANDREAS BIRNBACHER, 24, BIATHLET 1. Gutschein zum Hochseefischen (am liebsten auf Marlin). 2. ein neues Mountainbike, etwa das Scott Scale Limited. 3. einen Gutschein für eine schnelle Runde mit einem Formel-1-Wagen, DTM- oder Rallye-Auto. 5. ein Jahresabo in meiner Lieblingspizzeria - da würde ich mich mal von Margherita bis Marina durch die Speisekarte essen! 6. das Ticket für die Olympischen Spiele 2006 in Turin - das möchte ich aber eigentlich nicht geschenkt haben, sondern schon mit guten Leistungen selbst lösen.

REINHOLD BECKMANN, 49, TV-JOURNALIST 1. ein "Beckmann"-Spezial mit Fidel Castro - wenn es sein muss auch gern aus Havanna. 2. einen iPod mit einem Mix von meinem Sohn. 3. wieder einen Abenteuertrip mit der ganzen Familie durch Costa Rica. 4. eine WM 2006 mit Traumfußball und einem deutschen Überraschungsteam. 5. wieder mal richtige Frühlingsgefühle für die traurige deutsche Seele. 6. Lee-Jeans im Stil der Siebziger mit dem Feeling von damals. 7. öfter mal ein spontanes Wochenendtreffen mit Freunden, egal wo ˆ denn Zeit und Muße sind ein wahrer Luxus. 8. eine Welle von Sympathie für "NestWerk e.V.", meine Initiative für Jugendliche in benachteiligten Stadtteilen Hamburgs. 9. eine Bossa-nova-Session mit dem Gitarristen John Frusciante. 10. hoffentlich weiterhin ein Gespür dafür, das Große im ganz Kleinen zu entdecken.

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