Der Schriftsteller Jürgen Becker bekommt den Georg-Büchner-Preis 2014. Das teilte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Freitag in Darmstadt mit. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis gilt als wichtigste literarische Auszeichnung in Deutschland.
"In seinem über Jahrzehnte gewachsenen Werk hat er die Gattungsgrenzen von Lyrik und Prosa beharrlich neu vermessen und verändert", begründete die Akademie ihre Entscheidung. Die Verleihung des Preises findet am 25. Oktober 2014 in Darmstadt statt. Der 81-jährige Becker wurde bereits als Lyriker, Hörspiel- und Prosaautor vielfach ausgezeichnet.
Becker zeigte sich gegenüber der Nachrichtenagentur dpa von der Ehrung überrascht: "Ich habe weder damit gerechnet, noch darauf gewartet. Ich weiß, dass dieser Preis ein sehr wichtiger Preis ist. Wenn er jetzt im Alter kommt, dann kann man sagen, dass es sich gelohnt hat, so alt zu werden."
Mit seinen ersten Prosabänden "Felder" (1964) und "Ränder" (1968) wurde Becker als Autor experimenteller Texte bekannt, dann trat er laut Akademie als Lyriker hervor. Zu seinem umfangreichen Werk gehören unter anderem die frühen Bände "Das Ende der Landschaftsmalerei" (1974) und "In der verbleibenden Zeit" (1979). In Werken wie etwa "Foxtrott im Erfurter Stadion" (1993) habe er Erinnerungen an seine ostdeutsche Kindheitslandschaft verarbeitet. Zuletzt erschien "Scheunen im Gelände", Gedichte mit Collagen von Rango Bohne (2012).
Berühmte Vorgänger
Der Georg-Büchner-Preis wurde erstmals 1923 verliehen. Er war vom damaligen Volksstaat Hessen gestiftet und in der Landeshauptstadt Darmstadt übergeben worden. Die Auszeichnung wurde vergeben "an bildende Künstler, an Dichter, an Künstler, an hervorragende ausübende Künstler, Schauspieler und Sänger".
1951 wurde der Preis in einen reinen Literaturpreis umgewandelt. In der Satzung heißt es seitdem: "Zur Verleihung können Schriftsteller und Dichter vorgeschlagen werden, die in deutscher Sprache schreiben, durch ihre Arbeiten und Werke in besonderem Maße hervortreten und die an der Gestaltung des gegenwärtigen deutschen Kulturlebens wesentlichen Anteil haben."
Ehemalige Büchner-Preisträger sind unter anderem Hans Magnus Enzensberger, Friedrich Dürrenmatt und Botho Strauß. 2013 hatte Sibylle Lewitscharoff die Auszeichnung erhalten.