Weihnachten und die katholische Kirche:Papst spendet Segen Urbi et Orbi

The same procedure as every year: Der Papst ruft in seiner Weihnachtsbotschaft zu Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität in der Welt auf - und erteilt in Rom den Segen Urbi et Orbi.

In seiner traditionellen Weihnachtsbotschaft erinnerte Papst Benedikt XVI zuvor vom Balkon des Petersdoms an die zahlreichen Konfliktherde in aller Welt wie Afghanistan, die koreanische Halbinsel und die sudanesische Krisenregion Darfur. Zum Abschluss wünschte das Oberhaupt der katholischen Kirche den Zehntausenden auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen in 65 Sprachen ein frohes Weihnachtsfest, darunter auch in seiner Muttersprache. Auf Deutsch sagte das Oberhaupt der Katholiken: "Die Geburt Jesu Christi, des Erlösers der Menschen, erfülle Euer Leben mit tiefer Freude und reicher Gnade; sein Friede möge in Euren Herzen wohnen. Gesegnete und frohe Weihnachten!"

Papst auf dem Petersdom: Urbi et Orbi

Papst auf dem Petersdom: Urbi et Orbi

(Foto: AFP)

Er rief in seiner Weihnachtsbotschaft zu Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität in der Welt gerade auch in Zeiten der Krise auf. Vor den Gläubigen sich das Oberhaupt der Katholiken am Weihnachtstag für die "volle Achtung der Religionsfreiheit" aller Gläubigen ein. Benedikt verurteilte die Diskriminierungen und die Verfolgung von Christen in zahlreichen Ländern.

"Die Nachricht von Weihnachten ist Licht auch für die Völker, für den gemeinsamen Weg der Menschheit", machte der Papst den Gläubigen weltweit Hoffnung. "Das Licht von Weihnachten strahle von neuem in jenem Land auf, wo Jesus geboren wurde, und leite Israelis und Palästinenser bei der Suche nach einem gerechten und friedlichen Zusammenleben", sagte Benedikt von der Loggia des Petersdomes aus. Er verwies auf den "Schmerz der geliebten christlichen Gemeinden im Irak und im Nahen Osten" und rief die Nationen zu einer aktiven Solidarität mit all jenen auf, die dort verfolgt und diskriminiert würden. Der Papst erwähnte außerdem die Christen in China, die trotz eingeschränkter Religions- und Gewissensfreiheit zu ihrem Glauben stehen sollten.

Der apostolische Segen "Urbi et Orbi" ist einer der bekanntesten Riten der römisch-katholischen Kirche. Die imperiale Formel "der Stadt und dem Erdkreis" geht auf die alten Römer zurück. Die Kirche fügte sie erstmals im 13. Jahrhundert in das offizielle Ritual ein. Das antike Reichsbewusstsein setzte die Stadt Rom (urbs) mit dem Erdkreis (orbis) gleich. Heute wird der Segen zu feierlichen Anlässen wie am ersten Weihnachtstag, Ostersonntag oder nach einer Papstwahl erteilt. Er muss vom Papst als Bischof von Rom und als Oberhaupt der Weltkirche gespendet werden. Mit päpstlicher Erlaubnis können auch Kardinäle, Bischöfe oder Priester den Segen erteilen.

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