Die Wiederwahl von Präsident Bush wird ihn in seiner Überzeugung bestärken, dass die USA ihre Hegemonie mit breiter Brust geltend zu machen und die Vereinten Nationen und die Weltöffentlichkeit zu missachten haben.
Gleichwohl ist es unwahrscheinlich, dass weitere amerikanische Fußsoldaten im Nahen Osten eingesetzt werden.
Das Irak-Debakel hat die Pentagon-Strategen, die die Demokratie in die arabische Welt tragen wollen, veranlasst, ihre Pläne für Regimewechsel in Syrien und im Iran zurückzustellen.
Sollten die USA in den nächsten vier Jahren einen Präventivschlag unternehmen, wird sich dieser wohl gegen Nuklearanlagen in Nordkorea richten.
Auch könnte Bush die Israelis anhalten, auf solche Anlagen im Iran zu zielen. In der Innenpolitik wird die Bush-Regierung ihre Macht nutzen, um Bundesrichter zu benennen, die den christlichen Fundamentalisten gefallen.
Es besteht die Möglichkeit, dass Abtreibung wieder zur Straftat wird.
Justizminister Ashcroft wird versuchen, den "Patriot Act" so auszuweiten, dass FBI und andere Sicherheitsbehörden neue Kompetenzen erhalten. Aber eine verfassungsmäßige Regierung und die freie Presse werden überleben, sofern es keinen größeren terroristischen Angriff gibt. Sollte es jedoch einen solchen Anschlag geben, werden Bush und Ashcroft die Gelegenheit nutzen, jeden Aspekt des amerikanischen Lebens unter schärfere Kontrolle zu bringen.
Der Autor lehrt Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Stanford.