Vorschlag-Hammer:Zu viel Wein für einen Tag

Alles außer Bier: italienische Winzer, portugiesische Vinotheken - die nächsten Tage in München stehen im Zeichen der Traube

Von Franz Kotteder

Herbst in München, das bedeutet: erst Unmengen von Hektoliter Bier, die auf dem Oktoberfest konsumiert werden. Später dann: Unmengen von Flaschen Wein, die auf Weinmessen vertilgt werden. Die Münchner sind halt manchmal maßlos. Anstatt schön langsam eines nach dem anderen anzugehen, packen sie alles in wenige Tage.

An diesem Donnerstag zum Beispiel lädt das Tantris mit seinem Sommelier Justin Leone und dem Nürnberger Weinhändler Martin Kössler zum Pinot Noir-Winemakers Dinner. Zum Menü von Hans Haas präsentieren die kalifornischen Winzer Jamie Kutch und Jim Clendenen sowie ihr deutscher Kollege August Kessler jeweils zwei Pinot Noirs (Johann-Fichte-Straße 7, Donnerstag, 17. November, 20 Uhr, Kosten: 325 Euro, Anmeldung unter Telefon 3 61 95 90). Zwei Tage später haben Weinfreunde dann ein nicht zu bewältigendes Programm, denn der Samstag hat es in sich. Die Weinhandlung Saffer etwa feiert Hausmesse mit 40 Winzern, vorwiegend aus Italien, wie es bei Saffer der Brauch ist, aber auch aus Spanien, Österreich und Deutschland (19. November, 10-18 Uhr, Martin-Kollar-Straße 11, Anmeldung unter pr@saffer.de). Italienische Weine gibt es auch im Eataly, dort sind bei der Weintour 25 Winzer aus den verschiedenen Regionen Italiens zu Gast (Eataly-Weintour, Samstag, 19. November, 11-19 Uhr, Am Viktualienmarkt 15). Wem das alles zu italienisch ist, der möge die in diesem Jahr leider zum letzten Mal stattfindenden Münchner Weininseln besuchen. Die widmen sich nämlich ausschließlich Weinen aus Portugal in neun verschiedenen Vinotheken, in jeder stellt ein portugiesischer Winzer seine Produkte persönlich vor (Münchner Weininseln, 19. November, 12-20 Uhr, Eintritt fünf Euro pro Vinothek, Abschlussparty um 20 Uhr in der Portugal Wine Lounge, Holzstraße 1, Programm: www.weininseln.de).

Bei so viel Wein ist es ganz schön, mal wieder ans Essen zu denken. Ich mache einen Ausflug aufs Land, nach Pähl am Ammersee, der Heimat des Fußballers Thomas Müller. Lustigerweise heißt das Pähler Wirtshaus, das am Samstag, 26. November, zum Österreichischen Herbstmenü nach Slow-Food-Kriterien lädt, auch noch Müllers Lust. Dieses Wirtshaus haben im Januar Josef und Annabelle Hohensinn übernommen, die zuvor in Wien das Beisl Hohensinn führten, unter Feinschmeckern mehr als ein Geheimtipp. Am Samstag gibt es Magentratzerl mit Ziegenleberkäse, Fleisch vom Mangalitza-Schwein oder Ammerseezander und Werdenfelser Rind. Der Münchner Gastrosoph Peter Peter moderiert den Abend und erzählt Anekdoten aus seinem Buch "Kulturgeschichte der österreichischen Küche". Wein gibt's auch, unter anderem roten Veltliner vom Biowinzer Hans Wimmer-Czerny aus Wagram (Samstag, 26. November, 18.30 Uhr, Müllers Lust, 82396 Pähl, Kirchstraße 1, Telefon 0 88 08-15 96, www.muellers-lust.de, es gibt einen Bustransfer aus München, Menü 38 Euro, mit Bustransfer 58 Euro).

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: