Vorschlag-Hammer:Schwarz, weiß, grau: Judas-Perspektiven

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Der israelische Schriftsteller Amos Oz nennt es ein Geschenk der Literatur, dass sie es ermögliche, "uns selbst aus einem klein wenig anderen Blickwinkel zu sehen". Das gelte für den Schreibenden ebenso wie für die Lesenden

Kolumne Von Eva-Elisabeth Fischer

Kürzlich sprach der israelische Schriftsteller Amos Oz als Gastprofessor in der Uni über sein Schreiben und dabei nicht nur darüber, woher seine Geschichten kommen, die er erzählt. Er nannte es ein Geschenk der Literatur, dass sie es ermögliche, "uns selbst aus einem klein wenig anderen Blickwinkel zu sehen". Das gilt für den Schreibenden ebenso wie für die Lesenden. Es kommt auf die Startposition an im Leben, darauf, wie und wo man aufwächst und ob man in seiner Persönlichkeitsentwicklung gegen das, was einen als Kind prägte, opponiert (so wie Oz), es als gegeben fortlebt oder ihm einfach entwächst. Religiöse Prägungen samt ihren Mythen spielen dabei eine ebenso große Rolle wie geschichtliche und soziale. Die lassen sich nicht immer sauber voneinander trennen und schlagen sich auf die selten konfliktfreien Beziehungen der Menschen zueinander nieder. Und schon sind jede Menge Geschichten da.

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