Vorschlag-Hammer:Gelobt sei die Vielfalt!

Es kommt seltener vor als gedacht: München wird dem Ruf einer Musikstadt in den kommenden Tagen mal wieder gerecht

Von Harald Eggebrecht

In den folgenden Tagen zeigt sich endlich mal wieder, weshalb München - manchmal - dem Ruf einer Musikstadt gerecht wird. Dabei müsste es doch einfach sein, bei unter anderem drei Weltklasse-Orchestern mit ihren Chefdirigenten, einem Super-Opernhaus, dem Münchner Kammerorchester (MKO) und ähnlichen Formationen beim BR-Symphonieorchester und den Philharmonikern, dazu die Konzertveranstalter - die Stadt müsste in allen nur denkbaren Sälen tagtäglich brummen und summen, singen und klingen, das es eine Lust ist.

Doch das kommt eben viel seltener vor als gedacht. Aber am Samstagabend (22. 10.) geht es in der Pinakothek der Moderne los (22 Uhr!): Das MKO bietet ein Porträtkonzert des Komponisten Jörg Widmann, der als Dirigent und Klarinettensolist auftritt. Am Sonntag (23. 10.) hebt sich der Vorhang im Nationaltheater über einer ewig lang nicht mehr gegebenen Oper von Gaetano Donizetti: "La Favorite" mit der hinreißenden Elina Garanča in der Hauptrolle. Am Montag und Dienstag (24./ 25. 10.)die nächste Hinreißende im Nationaltheater: Barbara Hannigan, weltweit gefeierte Sopranistin, besticht auch als Dirigentin im Akademiekonzert mit Werken von Joseph Haydn bis Luciano Berio. Dienstag (25. 10.) verabschiedet sich in der Philharmonie Startenor José Carreras von der Bühne, und im Bosco Gauting spielt das dionysische Modigliani-Quartett. Mittwochs (26. 10.) trifft sich im Herkulessaal das famose Bennewitz-Quartett mit dem großartigen Pianisten Alexander Melnikov, um das einzigartige Klavierquintett von Johannes Brahms zu spielen. Und in der Philharmonie setzt sich bei den Philharmonikern der Klavierweise Radu Lupu an den Flügel für Ludwig van Beethovens 1. Klavierkonzert (auch am 27. und 28.10.) Am Donnerstag und Freitag (27./ 28. 10.) kann und muss man den Wundertrompeter Håkan Hardenberger beim BR-Symphonieorchester im Herkulessaal erleben und den vor Musikalität bebenden Andris Nelsons als Dirigenten dazu.

Das hier ist keine Aufzählung, sondern die entschiedene Aufforderung, jeden Tag bei Oper und Konzert dabei zu sein!

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