Vorschlag-Hammer:Fränkische Offensive

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Dieses Frühjahr hat sich der Fränkische Weinbauverband ein besonders verführerisches Motto ausgedacht: "Spargel liebt Silvaner"

Von Franz Kotteder

Dass die Franken mit aller Macht gen München drängen, ist keine wirkliche Nachricht mehr. Der Franke Markus Söder etwa lässt sich in der Gondel auf dem Nymphenburger Schlosskanal spazieren fahren, als wäre er schon der neue bayerische Kurfürst, und im Hofbräuhaus schwingt er beim Maibockanstich große Reden, was nicht nur Horst Seehofer mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis nehmen dürfte.

Auf ungeteilte Zustimmung dürfte hingegen eine andere Offensive stoßen, die des fränkischen Weinbauverbands nämlich. Der bemüht sich seit einiger Zeit mit Kräften, den Oberbayern Frankenwein näherzubringen. Dieses Frühjahr hat man sich ein besonders verführerisches Motto ausgedacht: "Spargel liebt Silvaner" nennen die Winzer ihre Kampagne, mit der die spargelverliebten Münchner wohl besonders leicht zu überzeugen sind. Neun Restaurants in der Stadt - darunter das auf Frankenwein ohnehin spezialisierte Restaurant Alter Hof, aber auch das Szene-Lokal Glockenbach und der ewige und zeitlose Feinschmecker-Geheimtipp Broeding - sowie sechs weitere im Umland bieten vier Wochen lang besondere Gerichte mit Spargel aus Schrobenhausen sowie passende Weinbegleitung an.

Den Silvaner gibt es in dieser Zeit auch bei 18 Weinhandlungen von Käfer bis zum Grafinger Rewe-Markt. Schon wegen ihrer feinen Säure passt diese Rebsorte gut zum Spargel, und es gibt durchaus Entdeckungen zu machen zwischen einem spontan vergorenem Nordheimer Vögelein von 2012 und einem in der Amphore ausgebauten 2013er Kvevri vom Weingut Manfred Rothe etwa ("Spargel liebt Silvaner", bis zum 28. Mai in ausgewählten Restaurants und Weinhandlungen, nähere Informationen unter www.spargel-liebt-silvaner.de, abschließende Aktionstage am 29. und 30. Mai auf dem Viktualienmarkt).

Um Frankenwein wird es bei der Tantris-Weinschule wohl weniger, und wenn, dann nur sehr am Rande gehen. Sommelier Justin Leone gibt samstagnachmittags nämlich regelmäßig Weinseminare zu bestimmten Themen. Besonders gut kommt der Grundkurs "Verkosten wie ein Profi in nur drei Stunden" an, und weil das so ist, gibt es diesen Grundkurs am kommenden Samstag noch einmal. Leone führt dabei in die Grundregeln der Sensorik ein und zeigt, wie man Weine aufgrund ihrer Herkunft, des Klimas und der Rebsorten "bis hin zur Qualitätsstufe und zum Reifepotenzial" analysiert ("Verkosten wie ein Profi", Samstag, 9. Mai, 14.30 bis 17.30 Uhr, pro Person 150 Euro, Anmeldung unter Telefon 3 61 95 90).

© SZ vom 05.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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