Vorlesungsreihe:Literarische Nachbarschaften

Hemingway war Katholik? Lothar Müller und Klaus R. Scherpe haben die Mosse-Lectures zum Thema Vorbilder als Sammelband ediert. Mit Beiträgen von Brigitte Kronauer und Colm Tóibín.

Seit 1997 finden an der Humboldt-Universität in Erinnerung an die Geschichte und das Erbe der deutsch-jüdischen Familie Mosse die "Mosse-Lectures" statt. Im Wintersemester 2014/15 waren die Schriftsteller Reinhard Jirgl, Brigitte Kronauer, Lutz Seiler, Vladimir Sorokin und Colm Tóibín dazu eingeladen, unter dem Titel "Literarische Nachbarschaften" über Vorbilder, prägende Leseerfahrungen und literarische Nachbarn, nicht zuletzt die unheimlichen, zu sprechen. Lothar Müller, Redakteur im Feuilleton der SZ, und der Germanist Klaus R. Scherpe haben diese Vorlesungsreihe jetzt herausgegeben.

Brigitte Kronauer berichtet, wie sie dem Nouveau Roman entkam, Ror Wolf entdeckte und Jean Paul mit Joseph Conrad verkuppelte, Lutz Seiler erzählt von John Maynard, Peter Huchel, Georg Trakl und Pink Floyd, Reinhard Jirgl inspiziert die Werkstatt von Alfred Döblin, Vladimir Sorokin gibt Auskunft über das Schreiben, den Schnee und die Schneestürme, und Colm Tóibín spürt dem Katholizismus Hemingways nach und bringt die Musik zu Gehör, die Thomas Mann und James Joyce in ihre Werke hineingeschrieben haben. Die Illustrationen aus Papier und Buchstaben stammen von dem in Paris lebenden Künstler Max Wechsler, dessen Werk Elisabeth Wagner vorstellt.

Lothar Müller und Klaus R. Scherpe (Hrsg.): Literarische Nachbarschaften. Mosse-Lectures an der Humboldt-Universität zu Berlin 2014/2015. Verlag Vorwerk 8, Berlin 2016. 144 Seiten, 19 Euro.

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