Vorbericht:Blick in die Zukunft

Eine Vortragsreihe in der Bayerischen Akademie der Künste

Shakespeare schrieb einst: "Wir wissen wohl, was wir sind, aber nicht, was wir werden können." Die Zukunft ist wie ein Dickicht, durch das man sich kämpft, ohne etwas zu sehen. Einerseits verlockend, andererseits beängstigend. Eine Vortragsreihe der Bayerischen Akademie der Schönen Künste beschäftigt sich von diesem Dienstag, 2. Februar, an bis in den Juni hinein mit dem Abstraktum Zukunft. Der Titel "Wo ist die Zukunft geblieben?" macht deutlich, dass sie nicht wirklich greifbar ist, diese Zukunft. Da man ihr aber nicht ausweichen könne, müsse man sich ihr stellen, bevor die Zukunft wieder zur Vergangenheit werde, sagt Michael Krüger, Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Die Reihe eröffnet Ijoma Mangold, Literaturchef der Wochenzeitung Die Zeit, an diesem Dienstag um 19 Uhr. Nach seiner These funktioniert die Literatur wie eine Konserve. Sie kann als "Medium des Gedächtnisses" Dinge abspeichern. Zugleich hilft sie wie ein Objektiv, die Gegenwart wahrzunehmen. Sprachliche Zeugnisse bauen demnach Brücken zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Danach wird am 18. Februar der Journalist und Autor Peter Michalzik über die Zukunft des Theaters sprechen, das durch ästhetische Prozesse stets dem Wandel ausgesetzt ist.

Die Reihe weiterführen werden unter anderen der Komponist Manfred Trojahn (17. März), der Philosoph Konrad Paul Liessmann (5. April), der Romanist Hans Ulrich Gumbrecht (14. April), der Literaturtheoretiker Karl Heinz Bohrer (9. Mai) und der Architekturkritiker Niklas Maak (16. Juni). Als einzige Frau ist am 9. Juni die Kultur- und Literaturwissenschaftlerin Eva Horn eingeladen. Ihre Präsenz macht hoffentlich deutlich, dass die Gestaltung der Gegenwart nicht nur in Männerhand liegen sollte. Denn das dürfte, um eine Prognose abzugeben, sehr eintönig werden.

Wo ist die Zukunft geblieben? Vortragsreihe, Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, Eintritt frei

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