Vorbereitungen:Mit offenen Armen

Das Faust-Festival nimmt immer mehr Gestalt an

Von Ramona Dinauer

Im Roy-Lichtenstein-Stil und mit dickem Ausrufezeichen prangt der bekannteste Name der deutschen Literatur auf Reclam-gelbem Hintergrund im Gasteig. So manchen mag das Plakat an die Dramenanalyse des Klassikers in der Schule erinnern. Wie vielseitig man sich jedoch mit Goethes "Faust" auseinandersetzten kann, wird das Faust-Festival in München zeigen, das 2018 für fünf Monate das kulturelle Leben der Stadt bereichern soll.

Seitdem im Januar die Planung einer Faust-Ausstellung in der Kunsthalle den Anstoß zu der Idee eines ganzen Festivals gab, haben sich mehr als 70 weitere Partner, von den Philharmonikern über den Club Harry Klein bis hin zum Marionettentheater, angeschlossen. Auch außerhalb Bayerns stieß das Projekt, beispielsweise bei der Tourismus-Messe ITB in Berlin, auf enorme Resonanz, wie Max Wagner, Geschäftsführer im Kulturzentrum Gasteig, berichtet, der das Festival dort vergangene Woche vorstellte. Wagner, der dem Initiator und Direktor der Kunsthalle Roger Diederen, Anfang des Jahres anbot, den Gasteig zum Zentrum des Festivals werden zu lassen, ist von der Kooperation der Münchner Institutionen begeistert. "Mit dem Faust-Festival hat eine wunderbare Freundschaft zwischen Kunsthalle und Gasteig begonnen", sagte Wagner bei einem Pressegespräch am Montag. Auf eigenes finanzielles Risiko können die Projektpartner das Festival als Plattform nutzen, auch um neues Publikum auf sich aufmerksam zu machen. Die Projektleiterin Anna Kleeblatt betonte, dass es keine Auswahl geben werde und die unterschiedlichsten Kulturschaffenden auch mit einem nur losen Bezug zu Goethes "Faust", willkommen seien. Bei so viel Freundschaft und Harmonie hätte sich Mephisto bestimmt schwarz geärgert.

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