Von SZ-Autoren:Liebe und Verrat

In der Doku "Das Versprechen - Erste Liebe lebenslänglich" rollen SZ-Journalistin Karin Steinberger und Marcus Vetter den rätselhaften Haysom-Mord neu auf, für den der Deutsche Jens Söring in Haft sitzt.

Der brutale Doppelmord an Nancy und Derek Haysom, der sich 1985 im US-Bundesstaat Virginia ereignete, war eine Mediensensation. Verdächtigt wurden ihre Tochter Elizabeth und deren deutscher Freund Jens Söring. Sie war schön, unwiderstehlich, verwegen, das Produkt englischer Boarding Schools, er war jung, naiv, Sohn eines deutschen Diplomaten. Kurz vor ihrer Verhaftung flohen sie aus Amerika, wurden dann aber in England gefasst. Heute sitzen beide in US-Gefängnissen, nicht weit voneinander entfernt - Elizabeth Haysom ist zu neunzig Jahren Haft verurteilt, Jens Söring zu zweimal lebenslang.

"Das Versprechen" ist ein Film über eine große Liebe und einen großen Verrat und über das amerikanische Rechtssystem, das sich selbst nicht mehr zu hinterfragen scheint. Seit mehr als zehn Jahren schreibt die SZ-Journalistin Karin Steinberger über den Fall, drei Jahre hat sie zusammen mit Marcus Vetter an diesem Dokumentarfilm gearbeitet. Die beiden fanden erstaunliche neue Beweise, zeigen nie zuvor gesehenes Video-Material und stellen Fragen, die schon vor lange Zeit hätten gestellt werden müssen: Wem gehören die nicht identifizierten Fingerabdrücke am Tatort? Wie kann es sein, dass ein befangener Richter über den Fall urteilte? Und wo ist das angeblich unauffindbare FBI-Protokoll? "Das Versprechen" zeigt, dass alles auch ganz anders gewesen sein könnte. Läuft der wahre Täter dieses brutalen Mordes möglicherweise noch frei herum?

© SZ vom 27.10.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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