Von SZ-Autoren:Kristina Maidt-Zinkes Gernhardt-Lesebuch

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Robert Gernhardt: Das große Lesebuch. Herausgegeben von Kristina Maidt-Zinke. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2017. 506 Seiten, 14 Euro. Eine Leseprobe stellt der Verlag auf seiner Homepage zur Verfügung.

Zum 80. Geburtstag des Dichters, Schriftstellers, Malers und Zeichners Robert Gernhardt hat Kristina Maidt-Zinke ein Lesebuch zusammengestellt, das auch ein Schau-Buch ist.

Die Taschenbuchreihe "Das große Lesebuch" widmet der S. Fischer Verlag den "Klassikern" unter seinen Autoren, deren Œuvre so reichhaltig ist, dass sich eine handliche Werkauswahl zum Kennenlernen oder Wiederlesen anbietet. Im Fall des Dichters, Schriftstellers, Malers und Zeichners Robert Gernhardt (1937-2006) versteht sich, dass das zu seinem 80. Geburtstag erschienene Lesebuch zugleich ein Schau-Buch ist: Es enthält nicht nur einen Querschnitt durch seine Lyrik und Prosa, sondern auch viele seiner schönsten Cartoons, Bildergeschichten und Bildgedichte. Kristina Maidt-Zinke, Literaturkritikerin dieser Zeitung, hat die Auswahl zusammengestellt, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen.

Von den anarchisch-verspielten Anfängen Gernhardts im Kontext der "Neuen Frankfurter Schule", von seinen Arbeiten für die Satirezeitschriften Pardon und Titanic über die Entfaltung seiner auf rebellische Weise traditionsbewussten Lyrik-Meisterschaft und Erzählkunst bis zu den poetologischen Texten der späten Jahre wird der Werkbogen in chronologischer Folge abgeschritten. Oft verblüfft dabei die geradezu prophetische Aktualität seiner Hinterlassenschaften. Und es zeigt sich, wie sehr er heute fehlt: In zunehmend heillosen Zeiten ist niemand in Sicht, der die Stilmittel der Ironie und der Komik so kunstvoll dagegen in Stellung brächte, wie Robert Gernhardt es vorgemacht hat.

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