Video-Kolumne "Antiquar Wengerzink" (6):Seneca und die Sklavinnen

Der endgültige Videoblog: Antiquar Wengerzink berichtete jeden Mittwoch auf sueddeutsche.de vom Leben mit seltenen Büchern und Menschen. In der letzten Folge erklärt er, warum uns der Tod nicht wirklich interessieren muss.

L. Wengerzink und T. Kortmann

18.000 Bücher, verteilt auf seine Wohnung, zwei Lager und das Antiquariat in Paderborn: Das ist der papierene Kosmos des Lothar Wengerzink. Zum Antiquar wurde der Grundschulrektor erst nach seiner Pensionierung, weniger aus Geschäftstüchtigkeit denn aus Leidenschaft. "Es kann im Laden zehn oder elf Uhr werden", berichtete er mal: "Dann ruft meine Frau an und fragt, ob ich wieder im Laden übernachten möchte und ob sie mir die Luftmatratze bringen soll."

Gerät er ins Erzählen, entpuppt sich der Antiquar als Entertainer und sagenhaftes Story-telling-Talent. Selten hat man jemandem mit größerer Freude zugehört: Denn labern können viele, aber Lothar Wengerzink demonstriert die Kunst des gepflegten Erzählens aus dem Stegreif. Mit Leichtigkeit schüttelt er Anekdoten aus dem Ärmel, ob es nun um das Leben mit zu vielen Büchern, finanzkräftige Bettler oder geizige Chefarzt-Gattinnen geht. Sogar über seinen eigenen Tod wusste Wengerzink leichthin zu plaudern.

Sein Lieblingsbuch

Ende Februar 2008 ist Lothar Wengerzink im Alter von 72 Jahren gestorben. Seine sechsteilige, von Thilo Kortmann produzierte Video-Kolumne, ist gewissermaßen das Vermächtnis eines Büchermenschen an das Internet. Wir veröffentlichen die Folgen jeden Mittwoch.

Für den Fall, dass Sie wie wir zu Wengerzink-Fans werden: Sein Lieblingsbuch war "Das malerische und romantische Westfalen" von F. Freiligrath und L. Schücking, mit 22 Stahlstichen, Paderborn: Schöningh Verlag 1872.

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