Verlust für die deutsche Musik- und Kunstszene:Nils Koppruch überraschend gestorben

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Seine Band Fink wurde für ihre intelligenten Texte bekannt und oft mit "Element of Crime" verglichen. Viel Aufmerksamkeit bekam zuletzt Koppruchs neues Projekt mit Gisbert zu Knyphausen. Nun ist der Musiker überraschend verstorben.

Der Hamburger Musiker Nils Koppruch ist in der Nacht zum Mittwoch gestorben. Er wurde 48 Jahre alt. (Foto: Dennis Williamson)

Trauer in der Musikszene: Der Hamburger Singer-Songwriter Nils Koppruch ist tot. Der 1965 geborene Musiker, der mit der Indie-Band Fink bekannt geworden war, starb überraschend in der Nacht zu Mittwoch, wie das Label Trocadero bestätigte. Details zu seinem Tod wurden aus Rücksicht auf Frau und Kind des Musikers zunächst nicht genannt. Im Laufe des Tages wollte die Plattenfirma ein Statement verbreiten.

Koppruch war von 1996 bis 2006 Frontmann und Songschreiber von Fink. Die Hamburger Band war bekannt für ihre intelligenten Texte und wurde oftmals mit Sven Regeners Band Element of Crime verglichen. Koppruchs Texte bekamen viel Lob für Herz und Hirn. Kategorisiert wurde der Stil von Fink auch als Country mit deutschen Texten.

Mit "Bam Bam Bam" erschien 2005 das letzte Album von Fink. Zwei Jahre später veröffentlichte der Geschichtenerzähler Koppruch sein von Folk und Americana geprägtes Solodebüt "Den Teufel tun", 2010 folgte "Caruso".

Viel Aufmerksamkeit bekam zuletzt Koppruchs neues Projekt mit Gisbert zu Knyphausen, die Band Kid Kopphausen. Zu dem Quintett gehören auch Alexander Jezdinsky, Marcus Schneider und Felix Weigt. Ihr erstes Album "I" erschien Ende August. Im September war die Band damit auf Tour. Das Label bewarb Kid Kopphausen als erstmalige gemeinsame Sache von zwei Singer-Songwritern und damit als "musikhistorisches Neuland": Kid Kopphausen sei ein Duo aus "introvertiertem Gefühlsdichter vom Land" und "umranktem Großstadtcowboy" (Koppruch).

Der Musiker Koppruch arbeitete seit 1990 unter dem Pseudonym SAM. auch als Künstler und war Mitbetreiber verschiedener Ausstellungsräume. Mit rund 100 Ausstellungen in Deutschland, Schweiz und Österreich zählte der Maler zu einem der erfolgreichsten Künstler der sogenannten Off-Kunstszene.

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