Urteil im Fall Gurlitt:Akte zu, Fragen offen

Das Münchner Oberlandesgericht spricht die Sammlung Gurlitt nach drei Jahren Streit dem Kunstmuseum Bern zu. Die Raubkunstdebatte ist damit aber nicht beendet.

Von Jörg Häntzschel und Catrin Lorch

Es begann vor gut drei Jahren mit einer Titelgeschichte im Focus: Ein Greis namens Cornelius Gurlitt habe in seiner Wohnung in Schwabing 1500 Kunstwerke versteckt, einen "Nazi-Schatz", der 1,5 Milliarden Euro wert sei und zu großen Teilen aus Raubkunst bestehe - die Sammlung seines Vaters, des NS-Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt. Die Staatsanwaltschaft hatte sie eineinhalb Jahre zuvor beschlagnahmt und kein Wort davon an die Öffentlichkeit dringen lassen. Man fragte sich, was unglaublicher war: die Geschichte von den Meisterwerken in der vermüllten Wohnung - oder die der überforderten Provinz-Staatsanwälte.

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