Urheberrecht:Protest gegen Novelle

In einem offenen Brief an die Regierung fordern mehr als 250 Autoren, Agenten und Verleger die Änderung der Gesetzesnovelle zum Urheberrecht.

In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Merkel, Kulturstaatsministerin Grütters, Justizminister Maas und Wirtschaftsminister Gabriel fordern mehr als 250 Autoren, Literaturagenten und Verleger gemeinsam die Änderung der vom Bundesinnenministerium vorgelegten Gesetzesnovelle zum Urheberrecht. Darin erhalten Autoren ein Rückrufrecht, das es ihnen erlauben würde, nach Ablauf einer Fünf-Jahres-Frist ihr Werk dem ursprünglichen Verlag zu entziehen, wenn ein anderer Verwerter günstigere Konditionen bietet. Nach Auffassung der Unterzeichner des offenen Briefes stärkt diese Ausstiegsklausel "höchstens die Stellung von wenigen Erfolgsautoren" auf Kosten der Planungssicherheit "vor allem der mittleren und kleinen unabhängigen Verlage": "Wir wünschen uns ein Urheberrecht, das neben der urheberrechtlichen Kreativität und Selbstbestimmung der Autoren auch die Leistungen ihrer Verlage schützt und die vertrauensvollen, langfristigen Beziehungen zwischen Verlagen und Autoren fördert, statt sie zu untergraben."

Zu den Unterzeichnern des offenen Briefes gehören prominente Autoren, darunter Volker Braun, Hans Magnus Enzensberger, Durs Grünbein, Jürgen Habermas, Sibylle Lewitscharoff, Navid Kermani, Judith Schalansky, Ingo Schulze, Lutz Seiler, Peter Sloterdijk und Frank Witzel sowie auf Verlegerseite der langjährige dtv-Chef Wolfgang Balk, Jonathan Beck (C.H. Beck), Jörg Bong (S. Fischer), Gunnar Cynybulk (Aufbau), Marcel Hartges (Piper), Daniel Kampa (Hoffmann & Campe), Antje Kunstmann (Kunstmann), Tom Kraushaar (Klett-Cotta), Jonathan Landgrebe (Suhrkamp), Helge Malchow (KiWi) und Susanne Schüssler (Wagenbach).

© SZ vom 14.12.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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