TV-Tipps zu Ostern:Wo sich an Ostern das Einschalten lohnt

Gravity Kino

Die majestätische Einsamkeit des Alls: Szene aus dem Film "Gravity".

(Foto: Bloomberg)

Ob verloren im All oder vom Winde verweht: Mit unseren TV-Tipps finden Sie das richtige Programm für die Feiertage.

Von Robert Hofmann

Für große und kleine Hasenfreunde: Tier- und Kinderfilme

Die 100 witzigsten Tiere vor laufender Kamera, RTL, Samstag 20.15 Uhr

Der Name ist Programm. Wer möchte nicht einen Abend mit süßen, kuriosen und vor allem witzigen Tieren verbringen? Eben. Und weil Tiervideos immer gehen, präsentiert RTL seinem Publikum 100 süße, witzige Tierclips. Ganz oldschool, im linearen Fernsehen.

"Ice Age 2: Jetzt taut's", RTL, Freitag 16.45 Uhr

Sequels können qualitativ nur selten an ihre Vorgänger anknüpfen. Die Ice-Age-Macher schaffen es aber mit jedem Teil erneut, das Publikum mit durchdachten Storys und cleveren Witzen zu überraschen. So auch hier. Die Eiszeit ist vorbei und die prähistorischen Protagonisten gehen auf Reise, um nicht vom steigenden Meeresspiegel hinfortgespült zu werden.

"Rango", Super RTL, Samstag 20.15 Uhr

Im Wilden Westen leben nicht nur Menschen, sondern auch allerlei Getier. Von eklig bis putzig hat alles, was sich in der Wüste heimisch fühlt, in diesem Film einen Platz. Titelheld Rango ist ein Chamäleon. Unbeabsichtigt gerät er zwischen die Fronten einer Dorffehde und wird bald zum Revolverhelden. High Noon, Shoot-Outs und Clint Eastwood - dieser Film ist voller Anspielungen auf das Westerngenre. Und kluge Unterhaltung für die ganze Familie.

"Jumanji", Sat.1, Sonntag 13.10 Uhr

Hier kommt beides zusammen: Tiere und Kinderspaß. Auch wenn die Tiere im Film keinen Spaß für die Kinder im Film bedeuten. Zwei Geschwister spielen ein magisches Spiel und setzen damit den verwilderten Robin Williams frei. Zuerst macht das allen Freude, doch nach und nach strömen wilde Tiere aus dem Spiel in die Realität und trampeln alles kurz und klein. Wie auch dieser wirklich spaßige Film nichts übrig lässt von österlicher Langeweile.

Für alle, die an Ostern gerne schluchzen: Liebesfilme und Dramen

"Dirty Dancing", RTLII, Freitag 20.15 Uhr

Wer die Zeit seines Lebens haben möchte, sollte ernsthaft mit dem Gedanken spielen, sich Freitagabend diesen Klassiker anzuschauen. Schnulzig und ein bisschen trashig - genau so, wie es sein muss, um Herzen schmelzen zu lassen. Patrick Swayze spielt den verruchten Tanzlehrer, der der Unschuld vom Lande mit seinen schmutzigen Tänzen die Unschuld nimmt. Aber ganz so hart wie er tut, ist er dann doch nicht.

"Vom Winde verweht", SIXX, Sonntag 20.15 Uhr

Noch ein Klassiker. Diesmal der wohl wichtigste Schnulzenfilm Hollywoods. Scarlett O'Hara liebt, trennt sich und leidet während der Irrungen und Wirrungen des amerikanischen Bürgerkriegs. Vieles wirkt an diesem übergroßen Werk heute aufgesetzt und altbacken. Aber wenn man in der Lage ist, den CGI-verwöhnten Blick einen Film lang abzulegen, wird man wissen, warum "Vom Winde verweht" so viele Generationen von schmachtenden Liebesjunkies verzaubert hat - und eben heute noch als Klassiker gehandelt wird.

"Duell der Brüder", RTL, Freitag 20.15 Uhr

Die Geschichte der Familie Dassler und ihrer Unternehmen Adidas und Puma. Das ist der Stoff, aus dem Dramatik erwächst. Zwei Brüder, deren gemeinsame Unternehmung, eine Schuhfabrik, zum grandiosen Erfolg wird. Die Nazizeit, die diesem Erfolg keinen Abbruch tut und schließlich: der Streit über eine Frau. Das muss doch einen packenden Film möglich machen. Und tatsächlich, die Verfilmung der Geschichte hinter Adidas und Puma, die aus derselben brüderlichen Schuhfabrik im kleinen fränkischen Herzogenaurach hervorgegangen sind, ist weniger peinlich, als man es von deutschen Historienfilmen erwartet.

"Blind Side - Die große Chance", Sat.1, Sonntag 22.30 Uhr

Sandra Bullock trifft auf einen jungen schwarzen Obdachlosen, nimmt ihn bei sich auf und unterstützt ihn, wo sie kann. Ihr Engagement entfacht den sportlichen Ehrgeiz des Jungen. Bald ist er der Star eines Football-Teams und bekommt Angebote von Profi-Mannschaften. Was folgt ist ein Drama voller Konflikte und einer großartigen Sandra Bullock. Was, wenn nicht das Einstehen für Schwächere, könnte die Botschaft sein, die man an Ostern hören will?

"Elizabeth", RTLII, Samstag 20.15 Uhr

Liebe, Intrigen und religiöse Verbohrtheit im England des 16. Jahrhunderts. Queen Mary, katholisch, will ihre Halbschwester Elizabeth, protestantisch, tot sehen. Dann aber stirbt Mary und Elizabeth wird Königin. Die soll nun einen ausgewählten Mann heiraten, um die aus dieser heiklen Personalie erwachsenen Probleme zu lösen. Das will sie nicht, ist sie doch verliebt in jemand anderen. Tolle Schauspieler, rührende Story und Religion: Ein Oster-Feuerwerk.

Für alle, denen religiöse Tradition nicht genug ist: Klassiker

"Lawrence von Arabien", 3Sat, Freitag 20.15 Uhr

Während des Ersten Weltkriegs kommt Thomas E. Lawrence in die Wüste Arabiens, um eigentlich verfeindete Stämme gegen das Osmanische Reich zu verbünden. Lawrence handelt im Auftrag der Briten, das Osmanische Reich steht auf Seiten der Mittelmächte um das Deutsche Reich. Der Plan geht auf, aber mit Lawrence geht es bergab. Der Film ist ein Klassiker Hollywoods, der neue Maßstäbe setzte und Alec Guiness als arabischen Prinzen zeigte - lange bevor er als Obi-Wan Kenobi in die Wüste zog.

Sherlock: Die Braut des Grauens, ARD, Montag 21.45 Uhr

Sherlock Holmes und sein Handlanger Watson begeben sich in diesem einmaligen Serien-Special auf Geisterjagd. Als Meisterdetektiv ermittelt Benedict Cumberbatch im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Das funktioniert genauso gut wie in der Gegenwart und macht Freude auf Staffel 4.

"Gladiator", RTLII, Sonntag 20.15 Uhr

Der Klassiker der modernen Historienfilme und Initialzündung einer ganzen Reihe von Sandalenfilmen, in denen gigantische Schlachten mit ungeheurer Rechenleistung auf die Leinwand gebracht wurden. "Gladiator" ist den meisten seiner Nachfolger aber weit voraus. Der vielfach Oscar-prämierte Film von Ridley Scott mit Russell Crowe und Joaquin Phoenix ist mitreißend, emotional und actiongeladen. Und so ungenau im Umgang mit der historischen Wahrheit, dass es eine Freude ist, mitzufiebern.

"Cocktail für eine Leiche", Arte, Montag 20.15 Uhr

Der erste Farbfilm von Alfred Hitchcock. Zwei Studenten beschließen, das perfekte Verbrechen zu begehen und töten ihren Kommilitonen. Danach schmeißen sie eine Party für dessen Hinterbliebene. Der Film ging auch deshalb in die Annalen ein, weil er auf den ersten Blick wirkt, als habe Hitchcock ihn in nur einem Take gedreht. Spannend ist also nicht nur die Handlung, sondern auch die Frage danach, wo der Meister die Schnitte versteckt hat.

Für alle, denen am Osterwochenende "Stirb langsam" fehlt: Actionfilme

"Sharknado 3: Oh Hell No!", Tele 5, Sonntag 20.15 Uhr

Die Königin des Trash ist die Produktionsfirma "The Asylum". Kaum ein Werk, das nicht von Kritik und Publikum ebenso gnadenlos verrissen wird, wie seine fiktiven Filmmonster die Filmfiguren zerreißen. Die "Sharknado"-Reihe geht dabei aber noch einen Schritt weiter und betritt die berüchtigte Meta-Ebene. Ist aber egal. "Sharknado 3" ist ein Trashfilm, der weiß, dass er ein Trashfilm ist, und wirklich nur ein Trashfilm sein will. Das ist lustig. Schon allein wegen David Hasselhoff als Vater der Hauptfigur.

"Batman Begins", Pro Sieben, Freitag 20.15 Uhr; danach "The Dark Knight"

Einen Tag nach dem Kinostart von "Batman v Superman: Dawn of Justice" zeigt Pro Sieben die ersten beiden Teile der Batman-Trilogie von Christopher Nolan. Die sind auf beißenden Realismus ausgelegt - und suchen die ganz großen Analogien: Schuld, Chaos und Verantwortung. Starke Bilder und das hohe schauspielerische Niveau eines Star-Ensembles. Nicht nur für Batman-Fans.

"Machete Kills", RTL, Sonntag 23.05 Uhr

Danny Trejo in seiner Paraderolle. Ein ganz fieser Hauptcharakter, von Robert Rodriguez mit Machete in der Hand erfunden. Die Story ist abgefahren albern, es geht um ein Attentat, Mexikaner in den USA, sexy Frauen, harte Männer, Blut und Gedärme. Das trifft nicht jedermanns Geschmack, aber wer auf trashige B-Movie-Optik steht, hat einen heiligen Spaß.

"Gravity", Pro Sieben, Sonntag 20.15 Uhr

Einer der eindrucksvollsten Filme der vergangenen Jahre. George Clooney und Sandra Bullock auf Routine-Mission im All. Dann zerstört ein Meteoritenschauer das Shuttle, die ISS und die Hoffnung, lebend zur Erde zurückzufinden. Überwältigende Bilder und Oscar-prämierte Kameraarbeit. Das Ensemble ist sehr überschaubar, doch die Kulisse der Erdkugel vor schwarzem Hintergrund ist sowieso der eigentliche Star. Die verzweifelt-majestätische Stille des Weltraums entschuldigt in jeder Sekunde, dass in diesem Film eigentlich sehr wenig passiert.

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