TV:Spielfilmtipps zum Wochenende

Unheimliche Attacken: Wie ein Klassentreffen der Nachtgestalten mutet das Fernsehprogramm am Samstag an: Allerlei Fürchtenswertes tummelt sich auf dem Bildschirm, die Phobien und Ängste der Menschen nehmen vielfältige Gestalt an.

Stefan Fischer

Es beginnt verhalten mit einer Bedrohung durch das Fremde, Unbekannte. Der gewaltverherrlichende Rapper Eminem spielt in 8 Mile eine geschönte Variante seiner selbst: ein Weißer, der sich angezogen fühlt von der Kultur der Schwarzen, wissend, dass er als Eindringling angefeindet wird (RTL, Samstag, 20.15 Uhr).

Filmplakat zu "Der weiße Hai" Foto: Cinetext

Filmplakat zu "Der weiße Hai"

(Foto: Foto: Cinetext)

Konkreter und auch folgenschwerer ist die Gefahr, die von einem anderen Eindringling ausgeht. Aber mehr noch als in die Körper frisst sich Der weiße Hai in die Seele der Amerikaner. Gegenüber stehen sich zwei Lager: jene, die sich von diesem Grusel anfixen lassen, und jene, die die Existenz dieser Bedrohung leugnen (BR, Samstag, 21.50 Uhr).

Im Simpsons-Film, der diese Woche in den deutschen Kinos angelaufen ist, hat es Arnold Schwarzenegger zum Präsidenten der USA gebracht - mit Methoden, die denen des von dem nunmehr 60-Jährigen gespielten Terminator mutmaßlich kaum nachstehen.

Wieder kommt die Bedrohung von außerhalb: Die Killermaschine Terminator reist in die Vergangenheit, um seine eigene Gegenwart zu retten, die Diktatur der Roboter (Tele 5, Samstag, 22 Uhr). Wie sich eine von Menschen erdachte Diktatur mittels totaler Überwachung etabliert, zeigt indessen Michael Radford ist seiner Verfilmung von George Orwells Roman 1984 (RBB, Samstag, 22.50Uhr).

Eine andere Parallelwelt als jene der Roboter, die der Zombies, führt Shaun of the Dead vor. Die Strategie von Regisseur Edgar Wright, sich über das Grauen zu erheben, ist es, deren Auftritt ins Lachhafte zu ziehen (RTL, Samstag, 22.25 Uhr). Einem Untoten gleich taumelt auch Boxer Rocky durch den Ring - er ist nicht zu vernichten, wie spätestens seit dem sechsten Film klar sein muss. Die ARD zeigt die ersten zwei Teile (Samstag, 23.45Uhr und Nacht zu Sonntag, 1.45Uhr).

Wie sich Die innere Sicherheit auflöst, davon erzählt Christian Petzold. Von der Rachsucht des Staates handelt sein Film und davon, was von den Utopien der Achtundsechziger an der Schwelle zum neuen Jahrtausend bleibt (HR, Nacht zu Sonntag, 2.10 Uhr).

Heiter hingegen ist das Angebot am Sonntag, selbst Hitchcocks Familiengrab, sein letzter Film, ist erstaunlich leicht (Das Vierte, Sonntag, 17.50 Uhr). Unterschiedliche Mentalitäten prallen aufeinander und entladen sich komödiantisch - nationale wie in L'auberge espagnole (Pro Sieben, Sonntag, 14 Uhr) oder charakterliche wie in Balduin, der Sonntagsfahrer (Das Vierte, Sonntag, 20.15 Uhr).

Ein traumhaft groteskes Roadmovie führt Christiane Paul und Moritz Bleibtreu Im Juli durch den Balkan (ZDF, Nacht zu Montag, 0.25 Uhr). Sommerlaune macht auf Luciano Emmers Ein Sonntag im August von 1949 (ARD, Nacht zu Sonntag, 2.20Uhr). Nur einmal noch regt sich das Grauen: Die Hand an der Wiege greift in finsterer Absicht nach einem Kind (Kabel1, Sonntag, 22.30 Uhr).

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