Tragikomödie:Moral essen Seele auf

In der Tragikomödie "Die andere Seite der Hoffnung" von Aki Kaurismäki trifft ein syrischer Flüchtling in Helsinki auf ein paar böse und ein paar nette Finnen.

Von Tobias Kniebe

Es gibt da eine Szene am Anfang, die in Erinnerung ruft, was für ein Filmemacher Aki Kaurismäki einmal war. Sie wirkt wie ein Gruß aus einer fernen Vergangenheit, der mit dem Rest seines neuen Films, "Die andere Seite der Hoffnung", kaum etwas zu tun hat. Ein Paar in einer schäbigen Küche, beide um die sechzig. Versteinerte Mienen, stummes Elend. Sie öden sich zum letzten Mal an, dann legt der Mann seinen Ehering auf den Tisch und geht. Die Frau befördert den Ring in den übervollen Aschenbecher, greift wieder zur Wodkaflasche und starrt weiter auf den großen Kaktus, der vor ihr steht.

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