Die lustigste Geschichte geht so: Ein Mann ist mit dem Taxi unterwegs zu seiner Mutter und seiner Schwester. Erst gibt er sich schroff und seltsam gereizt, dann wieder taut er auf, nimmt leutselige Züge an. Die Strecke ist nicht eben kurz, der iranische Chauffeur - Ich-Erzähler der Geschichte - legt eine Engelsgeduld an den Tag, bis sich am Ziel herausstellt: Mutter und Schwester sind längst tot, der Mann kommt unmittelbar aus einer Anstalt, Geld hat er auch keines, und solche Eskapaden leistet er sich öfters. Die Polizei behält die Nerven, und unser Fahrer wird am Ende sogar tarifgerecht bezahlt.
Theater Oberhausen:Beichte beim Chauffeur
Amir Reza Koohestani inszeniert "Taxigeschichten". Es sind witzige, knapp skizzierte Episoden aus dem Blog seines iranischen Landsmannes Naser Ghiasi.
Von Martin Krumbholz