Theater:Nach Schweinfurt!

Theater: Wer nicht aufpasst, wird bei Pollesch von einem Gummibären erdrückt.

Wer nicht aufpasst, wird bei Pollesch von einem Gummibären erdrückt.

(Foto: LSD)

"Keiner findet sich schön" - so heißt das neue Stück von René Pollesch an der Berliner Volksbühne. Fabian Hinrichs arbeitet sich darin mit Hingabe durch den Multioptionsstress und verleiht dem Abend einen famosen Unschulds-Appeal.

Von Peter Laudenbach

Immer diese Kontingenz! Soll man rauchen oder nicht? Soll man auf ein Iggy-Pop-Konzert gehen oder sich lieber zu Hause den Film"Robocop" anschauen und warten, bis eine alte Bekannte an der Tür klingelt, in die man sich dann verlieben kann? Oder soll man vielleicht gar nach Seoul fahren? Fragen über Fragen. Fabian Hinrichs arbeitet sich in René Polleschs neuer Volksbühnen-Inszenierung "Keiner findet sich schön" mit Hingabe durch den Multioptionsstress. Hinrichs, der immer wirkt, als würde er höchst fasziniert um sich selbst tänzeln, ist hier sehr begeistert davon, dass jeder Gedanke immer zum nächsten Einfall führt und jede Frage statt Antworten nur neue Fragen produziert. Das reicht jederzeit für ein Solo auf der großen Bühne. Nicht, dass er das Pollesch-Theater des purzelbaumschlagenden Theorie-Slapsticks neu erfinden würde - aber mit Hinrichs bekommt Polleschs hochtourig laufender Assoziations-Pop einen ziemlich unwiderstehlichen Unschuldsappeal, der natürlich alles andere als naiv ist.

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