Weiß gekleidete Gestalten irren, ein Lichtlein vor sich her tragend, über eine weite Wasserfläche. Es sind unerlöste Seelen. Die geflutete Bühne des Papstpalastes von Avignon markiert das Zwischenreich zwischen Leben und Tod. Irgendwann taucht ein Fährmann in seiner Barke auf, teilt den Irrenden Perücken aus und lässt sie ein altes Ritual noch einmal spielen. Die Tragödie, die da gezeigt wird, ist ferne Reminiszenz oder Traumvision, kein geballtes Drama.
Theater:Götter und Spötter
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Das Festival in Avignon hat den Schwerpunkt Schwarzafrika, aber eröffnet mit einer "Antigone" aus Japan. Außerdem bringt Festivalleiter Olivier Py seinen Roman "Les Parisiens" auf die Bühne.
Von Joseph Hanimann
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