Theater:Fülle und Leere

Theater: Jürgen Rose, hier mit Kostümen für "Rheingold" bei der Einrichtung der Ausstellung zu seinem Lebenswerk vor zwei Jahren im Theatermuseum München.

Jürgen Rose, hier mit Kostümen für "Rheingold" bei der Einrichtung der Ausstellung zu seinem Lebenswerk vor zwei Jahren im Theatermuseum München.

(Foto: Wilfried Hösl)

Bühnenbildner Jürgen Rose wird 80

Von Egbert Tholl

Wenn man jemandem die Kunst des Jürgen Rose erklären will, dann schickt man ihn in die Bayerische Staatsoper. Dort wird immer noch, immer wieder mal, Verdis "Don Carlo" gezeigt, den Rose dort im Jahr 2000 inszenierte. In dieser Oper gibt es ein sogenanntes Autodafé, einen Akt des Glaubens der spanischen Inquisition, oder einfacher: eine Ketzerverbrennung. In Roses Inszenierung geht dabei eine Prozession von links nach rechts, und so düster, schwarz und karg die Inszenierung sonst gehalten ist: Hier sieht man innerhalb weniger Minuten eine Ausstattung im Wert dessen über die Bühne ziehen, womit kleinere Häuser ihren gesamten Ausstattungsetat eines Jahres bestreiten. Aber: Die Szene ist genau richtig, und dafür hat man solche Häuser wie die Staatsoper, damit in der Bühnenkunst so etwas halt auch mal möglich ist. Und es schaut irrsinnig aus.

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