Theater-Festival:Vielseitiges Programm bei Spielart 2017

Von Christiane Lutz

Kurz bevor die Theaterwelt in kollektiven Sommerschlaf fällt, eröffnen Sophie Becker und Tilmann Broszat noch die Aussicht auf einen ereignisreichen Herbst: Dann ist wieder Spielart. Das Theater- und Performancefestival findet zum 12. Mal von 27. Oktober bis 11. November statt. Veranstalter ist wie stets Spielmotor München, eine Verbindung zwischen der Stadt und BMW. Kreuz und quer durch Asien und nach Südafrika reisten die Kuratoren und schleppen äußerst diverse Produktionen nach München, die sich kaum unter einen thematischen Hut packen lassen. In Südafrika beispielsweise beschäftigen sich Künstler noch viel mit der Problematik der Hautfarbe. "De-apart-hate" ist eine Performance auf einer Bank, ein Symbol der Apartheid. In "Elegy" von Gabrielle Goliath aus Johannesburg singen acht Frauen gemeinsam eine Trauergesang als Ritual des gemeinsamen Erinnerns.

Aus Malaysia wird Mark Teh zu Gast sein mit "Version 2020 - The Complete Futures of Malaysia Chapter 3", in der es um Visionen für ein rasend wachsendes Kuala Lumpur geht. In den Kammerspielen wird "Princess" von Eisa Jocson aus Manila zu sehen sein, eine Abrechnung mit dem Disney-Wahnsinn in Asien. Es wird ein Diskurswochenende unter dem Titel "Chasing Rainbows" geben sowie ein einen kleinen Inklusionsschwerpunkt (mit "Die 120 Tage von Sodom" von Milo Rau) und am Münchner Hauptbahnhof die Aktion "Think much. Cry much" der libanesischen Künstlerin Rima Najdi, die sich mit dem Thema Menschen auf der Flucht beschäftigt.

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