Theater:Doch nicht Schluss mit lustig

Premiere 'Gerüchte... Gerüchte...'

Glücklich über die Einigung: Ku'damm-Theaterdirektor Martin Woelffer.

(Foto: Britta Pedersen/dpa)

Die Zukunft der Berliner Boulevard-Bühnen am Kurfürstendamm ist gesichert: Der Investor baut ein neues Theater im Untergeschoss.

Von Peter Laudenbach

Manchmal müssen Kämpfe gegen Gentrifizierungs-Zumutungen auch gut ausgehen. In Berlin hat sich das Theater am Kurfürstendamm mit dem Immobilieninvestor geeinigt, der die Boulevard-Bühne am liebsten plattgemacht hätte. Bei seinem Vorhaben, auf dem Filetgrundstück in bester City-West-Lage viele neue, renditeträchtige Büros zu bauen, sah der Grundstückseigentümer in der Traditionsbühne nur ein lästiges Hindernis. Seit 14 Jahren wehrt sich das in dritter Generation von der Familie Woelffer betriebene Boulevard-Theater in zahlreichen Prozessen gegen die Pläne der wechselnden Investoren. Der Konflikt hat alles, was ein guter Wirtschaftskrimi braucht. Es geht um viel Geld; die Investoren kauften das Ku'damm-Karree für mehr als hundert Millionen Euro. Und es geht um etwas undurchsichtige Bauherren. Hinter einem der Käufer verbarg sich ein später abgewickelter Hedgefonds. Der jetzige Besitzer und Immobilienentwickler trägt den schönen Namen Propco 1 S. à.r.l. und ist im Steuervermeidungsparadies Luxemburg registriert. Miteigentümer soll der russische Geschäftsmann Mikhail Opengeym aus dem Umkreis der Oligarchen und Putin-Freunde Arkadi und Boris Rotenberg sein.

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