Theater:Die Heike trägt Kopftuch

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Das Berliner Maxim-Gorki-Theater verlegt Orhan Pamuks Roman "Schnee" von der türkischen in die deutsche Provinz. Trotz des rustikalen Umgangs mit der Vorlage und der Freude am gröberen Kabarett geht das gut.

Von Peter Laudenbach

Lässt sich Orhan Pamuks großer Roman "Schnee" von einem kleinen Bergdorf in der türkischen Provinz nicht nur auf die Theaterbühne, sondern auch noch in eine fiktive deutsche Kleinstadt verpflanzen, in der sich ein rechtspopulistischer Bürgermeister und der politische Islam bekämpfen? Hakan Savaş Mican beweist am Berliner Maxim-Gorki-Theater, wie das dank eines sehr rustikalen Umgangs mit dem Romanstoff und der Freude am gröberen Kabarett geht: ein Roman der Weltliteratur als Vorlage für postmigrantisches Volkstheater. Das hat mit Kunst nur begrenzt und mit Pamuks Kunst eher nichts zu tun. Als spaßwilliger Theaterabend funktioniert die Inszenierung trotzdem, weil Mican sich und die Figuren dabei nicht zu wichtig nimmt.

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