Theater:Abholzen!

Der Kirschgarten

Astrid Meyerfeldt (in Rot) als grande dame der Larmoyanz.

(Foto: JU)

Robert Borgmanns "Kirschgarten" in Stuttgart ist dürres Theater. Und es hilft nicht weiter, dass der Regisseur den letzten Akt an den Anfang stellt.

Von Egbert Tholl

Der Beginn ist eine große Verheißung auf alles Mögliche. Die Bühne ist ein leerer Raum in extremer Zentralperspektive, er ist in rotes Licht getaucht und auf dem Boden liegt das gesamte Personal, bis auf den alten Diener Firs (Elmar Roloff). Der sitzt rechts vorne, weil seine alten Knochen wohl eine gewisse Würde in der Haltung einfordern. Alle anderen liegen also herum, barfuß, robben langsam aufeinander zu, wie komatös verkaterte Überbleibsel einer rauschenden Ballnacht. Um sie hüpft ein Wesen mit mädchenhafter Aura, trägt seine Schühchen in der Hand und schaut sich die herumliegende Gesellschaft an, erkundet den Raum und tänzelt an der Rampe entlang, zu einer Musik, die ein wenig mehr als ein hohles Nichts ist.

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