Tanz, Oper und Konzert:Der neue Orpheus

Tanz, Oper und Konzert: Elīna Garanča, hier als modern-idealisierte Iphigenie, eröffnet die Gluck Festspiele.

Elīna Garanča, hier als modern-idealisierte Iphigenie, eröffnet die Gluck Festspiele.

(Foto: Oliver Mark für Gluck Festspiele 2016)

Vom 16. bis zum 30. Juli zeigen die "Internationalen Gluck-Opernfestspiele" in Nürnberg und Umgebung Lieblingsstücke und Raritäten von Gluck und seinen Zeitgenossen

Von Egbert Tholl

Am 16. Juli beginnen die "Internationalen Gluck-Opernfestspiele" - und Elīna Garanča singt die Carmen. Was leicht schräg klingt, lässt sich leicht erklären. Man kann Axel Baisch und Christian Baier folgen, der eine Intendant, der andere künstlerischer Direktor der Festspiele. Die beiden sehen, sehr zu Recht, in Garanča jenen Sängertypus verkörpert, den sich Christoph Willibald Gluck ersehnte, als er im 18. Jahrhundert die Oper reformierte. Verknappt gesagt setzte Gluck Wahrhaftigkeit gegen Konvention, die jegliche menschliche und künstlerische Authentizität verloren hatte. Wenn nun Garanča in der Meistersingerhalle in Nürnberg Arien französischer und russischer Komponisten singen wird, vor allem viel aus Bizets "Carmen", dann zeigt das vor allem zweierlei: Was Gluck anstieß, und wie es weiterging in der Oper. Ohne Gluck hätte man vermutlich noch viel länger warten müssen, bis einmal eine Arbeiterin in einer Zigarrenfabrik zur Titelfigur einer Oper werden konnte.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: