Tagebuch 1981-1984:Drei Jahre in Dirndlstetten

Achtzig, verweht: Der Essayist Michael Rutschky hat Frau Habermas beim Weihnachtseinkauf getroffen. Kaum etwas, das er hier aufgezeichnet hat, ist wichtig - aber ist das ein Einwand?

Von Gustav Seibt

Kaum etwas von dem, was Michael Rutschky von März 1981 an drei Jahre lang aufgezeichnet hat, ist wichtig. Aber ist das ein Einwand? Wer hört, dass Rutschky tagebuchartige Aufzeichnungen aus seiner Zeit bei der Zeitschrift Transatlantik nun zu einem Buch gemacht hat, der mag viel Tratsch und Bedeutsamkeit erwarten, möglicherweise ein intellektuelles Sittenbild: Da steppt der Enzensberger durch die Salons! Rutschky kam von der Zeitschrift Merkur, wo er sich wenig glücklich fühlte. Enzensbergers glamouröses Transatlantik-Projekt hielt den geschworenen Berliner noch eine Weile an dem Ort, den seine Frau Katharina schnaubend als "Leberkäsburg" und "Dirndlstetten" abtat.

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