Szene:Kunst allein macht nicht satt

Die Import-Export-Kantine startet Crowdfunding in eigener Sache

Drei Jahre lang war das "Import Export" in der Goethestraße nicht nur eine der wichtigsten Münchner Anlaufstellen für alternative urbane Kultur. Auch ausländische Mitbürger konnten sich dort kostenlos beraten lassen. Denn sich an die Bedürfnisse der jeweiligen Anwohner anzupassen, gehört zur Grundphilosophie von Michael Schild, Tuncay Acar, Gregorian Karnik und Simone Egger, den damaligen Betreibern. Genau das ist auch der Grund, warum die Import-Export-Kantine, ihr im September 2014 in der Dachauer Straße eröffnetes Nachfolgeprojekt, nun eine "Kultur-Kantine" ist. Weil das Kreativquartier dort einen gastronomischen und kulturellen Treffpunkt unbedingt braucht. Das haben auch der Bezirksausschuss und das Kulturreferat erkannt und deswegen das Zwischennutzungsrecht vor ein paar Monaten bis Ende 2016 verlängert.

Trotzdem steckt der Zwischennutzalltag noch voller Tücken. Im Moment heißen diese: Brandschutzsicherung, Mauerdurchbrüche, Wandkonstruktionen und eine neue Anlage. Auch das Kulturprogramm, zu dem Konzerte, DJ-Abende, Lesungen, Film- und Theatervorführungen gehören, muss finanziell gestemmt werden. Zwar bekommen die Kantinen-Macher, wie Michael Schild erklärt, von der Stadt München projektbezogene, finanzielle Unterstützung. Von den Institutionen vor Ort und von ehrenamtlichen Helfern werden sie ebenfalls tatkräftig unterstützt. Aber um weiterhin ohne größere kommerzielle Kompromisse arbeiten zu können, braucht es noch mehr Hilfe. Deswegen haben sie nun unter www.startnext.com/importexport ein Crowdfunding-Projekt gestartet, das an diesem Samstag bei einem Benefizabend vorstellt wird. Dazu gibt es einen aktuellen Bericht zur Lage, eine Filmpräsentation und, wie es sich fürs "Import Export" gehört, viel "solidarische" Musik. Angelo Stracciatelli spielt Jazz und Klassik am Piano, das Duo Shavez serviert Latinpop, die Sängerin Annalu Reggae und Soul und Beni Brachtel steuert "Kabelsalat" bei. Danach legen DJs auf, auch sie im Zeichen kultureller Solidarität.

Alle für Alle - Benefizveranstaltung, Sa., 18 Uhr, Import-Export-Kantine, Dachauer Str. 114, Crowdfunding: www.startnext.com/importexport

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