"Stress ohne Grund" ist jugendgefährdend:Bushidos Song landet auf dem Index

Der Text von Bushidos "Stress ohne Grund" reizt zu Gewalttätigkeiten und diskriminiert Frauen und Homosexuelle. So bewertet es die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien und setzt den Song vorläufig auf den Index. Der Rapper äußert sich via Twitter wenig einsichtig.

Nach dem - vonseiten des Musikers wohl erwünschten - medialen Echo und mehreren Anzeigen wegen Beleidigung gibt es nun die nächste Entwicklung im Streit um den umstrittenen Song von Bushido: Das Lied "Stress ohne Grund" steht vorläufig auf dem Index. Dies teilte die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien auf ihrer Internetseite mit.

Das Gremium habe die Musik-CD "NWA" des Interpreten Shindy mit dem Bushido-Song als gefährdend für Minderjährige eingestuft. Der Text wirke verrohend, reize zu Gewalttätigkeiten und diskriminiere Frauen sowie Homosexuelle. Die Einschränkung tritt mit der Veröffentlichung im Bundesanzeiger am Montag, 22. Juli, in Kraft.

Weiter heißt es in der Pressemitteliung der Bundesprüfstelle: "Mit der Veröffentlichung der Indizierung im Bundesanzeiger unterliegt die Musik-CD den weitreichenden Verbreitungs- und Werbebeschränkungen des Jugendschutzgesetzes. Insbesondere darf sie nur in gesonderten Ladengeschäften oder nur 'unter dem Ladentisch' an Erwachsene verkauft, nicht mehr in der Öffentlichkeit beworben und nicht im Wege des Versandhandels vertrieben werden."

Tötungs- und Gewaltphantasien

Die vorläufige Entscheidung muss laut Prüfstelle noch einem größeren Gremium vorgelegt werden, das über eine Bestätigung der Anordnung entscheidet - voraussichtlich Anfang September.

Der Song "Stress ohne Grund" enthält Tötungs- und Gewaltphantasien sowie schwulenfeindliche Parolen. Namentlich werden Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), der FDP-Bundestagsabgeordnete Serkan Tören, Comedian Oliver Pocher und die Grünen-Chefin Claudia Roth genannt und beleidigt. Wowereit hatte wie auch Tören Strafanzeige gestellt, die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt.

Bushido selbst hatte bereits vor Bekanntwerden der Indizierung gesagt, er sei sicher, "dass Menschen, die jeden Tag Rap hören, wissen, wie man damit umzugehen hat". Ebenso lakonisch kommentierte er die Entscheidung der Bundesprüfstelle via Twitter:

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