Streit um Vermarktungsmethoden:Tolkien-Erben verklagen "Hobbit"-Filmproduzenten

Wegen exzessiver Vermarktung und moralischer Fragwürdigkeit verklagen die Erben des "Herr der Ringe"-Autors J. R. R. Tolkien die US-Produktionsfirma Warner Bros. Kurz vor dem Kinostart des ersten Teils der "Hobbit"-Trilogie werfen sie den Filmemachern vor, dem Werk Tolkiens zu schaden - und fordern Millionen.

Die Familie des verstorbenen Autors J. R. R. Tolkien hat die Produzenten der Filmtrilogien "Herr der Ringe" und "Der Hobbit" wegen deren Vermarktungsmethoden auf 80 Millionen Dollar (etwa 62 Millionen Euro) verklagt. Die digitalen Marketingstrategien wie der Einsatz von Online-Spielautomaten seien "moralisch fragwürdig", hieß es in der in Los Angeles eingereichten Klageschrift, von der eine Kopie der Zeitung The Hollywood Reporter vorlag.

Tolkiens Erben werfen den Filmemachern vor, mit ihrem digitalen Merchandising gegen einen alten Vertrag aus den 60er Jahren zu verstoßen. Danach hätten sie nur das Recht, Produkte wie Figuren, Kleidung und Papierwaren zu verkaufen, nicht aber digitale Waren, wie Online-Spiele und Klingeltöne. Eine derartige Vermarktung würde dem Ansehen von Tolkiens Werk schaden.

Die Klage richtet sich gegen die US-Produktionsfirma Warner Bros. Nach der Forderung der Tolkien-Erben sollen das zuständige Studio und andere Beteiligte den Verkauf dieser Artikel einstellen. Das Unternehmen wollte sich zunächst allerdings nicht zu den Anschuldigungen äußern.

"Der kleine Hobbit" des britischen Autors J. R. R.Tolkien (1892-1973) ist der Vorläufer der "Herr der Ringe"-Trilogie. Der neuseeländische Regisseur Peter Jackson hat die Fantasy-Geschichte in drei Teilen verfilmt. Die erste Folge, "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise", kommt Mitte Dezember in die Kinos.

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