Star-Album (114):Judi Dench

...ist in das Staralbum aufgenommen worden

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Es gibt eine Filmszene, für die allein muss man Dame Judi Dench einfach lieben - in "Der Morgen stirbt nie", als M, James Bonds erste Chefin. "Manchmal", sagt da ein General zu ihr, "glaube ich, Ihnen fehlen die Eier für diesen Job." "Schon möglich", antwortet sie, mit der Coolness einer großen Lady. "Aber wenigsten muss ich dann nicht die ganze Zeit mit ihnen denken."

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(Foto: SZ v. 14.02.2002)

Seit den Bond-Filmen kennt sie jeder, in "Die Welt ist nicht genug" von Michael Apted durfte sie M sogar als eine Frau mit Fehlern und seelischen Abgründen spielen. Judi Dench, 1934 in York geboren, ist in England vor allem als große Theater-Schauspielerin berühmt geworden - das Kino hat sie erst spät für sich entdeckt. Ein paar kleine Rollen hat sie als junge Frau gespielt, aber in den Achtzigern, da war sie schon fünfzig, nahm sie öfters Rollen an, in David Hares "Wetherby" und Ivorys "Zimmer mit Aussicht". Eine großartige Queen Victoria war sie in John Maddens "Mrs. Brown" - die kühle Grandezza, mit der sie hier in voller Montur aus einem Badehaus herabschreitet, muss Madden dazu inspiriert haben, sie in seinem "Shakespeare in Love" als wasserscheue Elizabeth I. zu besetzen, die über anderer Leute Mäntel schlammige Straßen überquert.

Jetzt aber legt Dame Judi richtig los - im letzten Jahr war sie in "Chocolat", und bei der Berlinale ist sie nun gleich zweimal vertreten, in Lasse Hallströms "Schiffsmeldungen" und in "Iris" von Richard Eyre, mit dem sie am Theater oft gearbeitet hat. Für ihre Rolle als an Alzheimer erkrankte Schriftstellerin Iris ist sie am Dienstag zum vierten Mal für einen Oscar nominiert worden - für ihre auch ansonsten staubtrockene Elizabeth I. hatte sie 1998 gewonnen.

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