Star-Album (76):Frances Mc Dormand

Dass Frances McDormand ein Geschöpf der Coen-Brüder sei, ist natürlich nur bedingt richtig, obwohl die Ehefrau von Joel Coen nicht allzu oft in Hauptrollen in den Filmen fremder Leute zu sehen ist - unlängst in Curtis Hansons "Wonder Boys", oder als entnervte Ex-Frau des durchgeknallten Peter Gallagher in Altmans "Short Cuts". Spielen kann Frances McDormand ganz offensichtlich selbst; aber die Coens haben ihr vor allem zwei Rollen auf den Leib geschneidert, in denen sie so richtig zu zeigen vermochte, was sie alles kann.

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Schießwütiger Star: Frances McDormand in Fargo

Sie war die durchtriebene Ehefrau in "Blood Simple", jenem Film, mit dem die Karriere der Coens und ihre eigene begann. Und dann war da noch jener Coen- Film, für den sie vor fünf Jahren den Oscar gewann: Als Dorfpolizistin Marge in "Fargo" hat sie bewiesen, dass sie zum Brüllen komisch sein kann - ob sie nun, ihren Schwangerschaftsbauch haltend, auf Spurensuche im Schnee ging, ständig "Aha" sagte oder gerade wieder mal einer Fressattacke nachgab. In Cameron Crowes "Almost Famous" spielt sie nun die staubtrockene Mama, mit derselben Methode: Sie ist witzig, ohne eine Miene zu verziehen - oder weil sie keine verzieht. Und das macht ihr so schnell keiner nach.

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