Stadtplaner und Architekt:Albert Speer junior ist tot

Wurde 83 Jahre alt: Architekt Albert Speer jr. (Foto: dpa/dpaweb)

Der weltweit angesehene Stadtplaner und Architekt ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Er hatte sein ganzes Leben versucht, sich von seinem Vater, Hitlers Architekt und Rüstungsminister, abzugrenzen.

Albert Speer junior ist gestorben. Der weltweit angesehene Stadtplaner starb schon vor einigen Tagen im Alter von 83 Jahren in seiner Wahlheimat Frankfurt, wie seine Familie jetzt bekannt gab.

Auf die Welt kam Albert Speer 1934 in Berlin. Er war der älteste Sohn von Albert Speer, Adolf Hitlers Architekt und Rüstungsminister. Als ältestes von sechs Kindern wuchs er in Berchtesgaden auf. 1946, Speer junior war damals zwölf Jahre alt, kam sein Vater als Kriegsverbrecher ins Gefängnis. Er zog zu den Großeltern nach Heidelberg und wurde nach der mittleren Reife Schreiner. Das Abitur holte er später nach, studierte Architektur in München und wurde Stadtplaner.

1964 gründete er sein eigenes Büro in Frankfurt. Seit 1970 war Speer Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau- und Landesplanung. 2003 erhielt er die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt.

Wichtige Projekte Speers waren beispielsweise der Victoria-Turm in Mannheim, der Masterplan für die Expo 2000 in Hannover oder die Entwicklung des Europaviertels auf dem Gelände des alten Frankfurter Güterbahnhofs und der Neubau der Europäischen Zentralbank Frankfurt. Gerade das Stadtbild seiner Wahlheimat prägte er wie kaum ein anderer. In China hatte das Büro Speers 2006 die Planungen für eine gigantische Automobilstadt mit 300 000 Einwohnern in der Nähe von Changchun übernommen.

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung im Jahr 2010 beklagte Speer, dass er immer nach seinem Vater gefragt werde. "Das nervt". Er habe sein ganzes Leben lang versucht, sich von seinem Vater abzugrenzen.

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