Soziologe Claus Offe:Die Halbwertszeit der Illusionen

Orania.Berlin

Berlin-Kreuzberg, Ende August 2017: Protesttransparent gegen ein neu eröffnetes Hotel an der Oranienstraße. Das Gebäude, ein ehemaliges Kaufhaus, hatte zuvor leer gestanden.

(Foto: Sophia Kembowski/dpa)

Warum die Identifikation mit den Reichen alle Enttäuschungen überlebt: Ein Gespräch über soziale Gerechtigkeit und das Gefühl der Ohnmacht gegenüber den Bedingungen des eigenen Lebens.

Interview von Andreas Zielcke

Bei keinem politischen Thema liegen Empörung und Achselzucken so nah beieinander wie beim Thema Ungleichheit. In den Industrieländern hat sie schwindelerregende Ausmaße, Piketty erreicht Millionenauflagen, aber das Land mit der krassesten Ungleichheit wählt einen der Reichsten an seine Regierungsspitze. Ist Ungleichheit der Preis der Freiheit? Claus Offe, einer der namhaftesten Forscher der Marktgesellschaft und ihrer sozialen Folgen, erklärt, warum Armut und Ungleichheit vor allem die Kontrolle über das eigene Leben betreffen. Offe lehrt politische Soziologie an der Hertie School of Governance in Berlin und als Gastprofessor an den Spitzenuniversitäten der USA von Stanford bis Princeton.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: