Sony World Photography Award:Hinsehen ist schwierig, aber Wegsehen viel schlimmer

Schicksale und Stärke vermitteln die Gewinnermotive der "Sony World Photography Awards" 2016. Sehen Sie die Arbeiten der Preisträger in der Profi-Kategorie.

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(Foto: Asghar Khamseh)

In seiner Serie "Fire of Hatred", also "Feuer des Hasses", befasst sich der iranische Fotojournalist Asghar Khamseh mit den Opfern von Säureanschlägen. Die eindrücklichen Bilder haben ihm nun den Titel "L'Iris d'Or Photographer of the Year" bei den Sony World Photography Awards beschert. Die Aufnahmen versetzten den Betrachter in die Lage, "schonungslose, intime Bilder mit Einfühlungsvermögen und Respekt anzusehen - so schwer ihr Anblick auch fallen mag -, sodass er vom bloßen Zuschauer zum Zeugen wird", urteilt die Jury.

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(Foto: Asghar Khamseh)

Vor allem Frauen und Kinder werden in Iran immer wieder Opfer der grausamen Anschläge und bleiben ihr Leben lang entstellt. Auf diese Verbrechen lenkt Khamseh die Aufmerksamkeit der Betrachter, ohne etwas zu verharmlosen, aber ohne jemanden anzuklagen.

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(Foto: Kei Nomiyama)

Als "Open Photographer of the Year" wurde Kei Nomiyama ausgezeichnet. In der Amateurkategorie wurde der japanische Professor für Umweltchemie aus zehn Finalisten ausgewählt. Seine Aufnahme zeigt nicht etwa Partygirlanden, sondern Leuchtkäfer auf der Insel Shikoku zu Beginn der Regenzeit.

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(Foto: Sam Delaware)

Mit dem unaufgeregten, intimen Porträt seiner Schwester hat Sam Delaware aus Kalifornien den Preis als "Youth Photographer of the Year" gewonnen. Der 18-Jährige, der sich das Fotografieren selbst beigebracht hat, setzte sich damit gegen zwei weitere Finalisten durch.

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(Foto: Amelie Labourdette)

Gewinner Architektur: Amélie Labourdette, Frankreich Sie sind Skelette, Überreste menschlichen Bauwillens, Ruinen in einer Landschaft, die sie zugleich transformieren. Amélie Labourdette widmet sich mit ihren Aufnahmen den Bauruinen im südlichen Italien und deren Wirkung auf ihre Umgebung.

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(Foto: Kirstin Schimitt)

Gewinnerin Schnappschuss: Kirstin Schmitt, Deutschland Als "Allegorie des Wartens" beschreibt Kirstin Schmitt ihre Aufnahmen aus Kuba. Ihre Fotoserie heißt "Waiting for the Candymen". Die Fotografin arbeitet abwechselnd in Havanna und Berlin.

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(Foto: Julien Mauve)

Gewinner Konzept: Julien Mauve, Frankreich Was macht Weltraumtourismus mit uns? Wie verhalten wir uns im All? Mit diesen Fragen setzt sich der französische Fotograf Julien Mauve in seiner Serie "Greetings from Mars" auseinander. Er lässt typische Touristenposen nachstellen, wie sie auf dem Roten Planeten passieren könnten. Zum Beispiel ein Selfie vor einer Kraterlandschaft.

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(Foto: Maroesjka Lavigne)

Gewinnerin Landschaft: Maroesjka Lavigne, Belgien Maroesjka Lavigne verbrachte gefühlt unendlich viele Stunden in der namibischen Wüste, in der ihr Nashörner, Giraffen oder Elefanten begegneten, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. "Man braucht tatsächlich Stunden, um das Nichts zu durchqueren und schlussendlich ... zu einem weiteren Nichts zu kommen", schreibt die belgische Fotografin.

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(Foto: Marcello Bonfanti)

Gewinner Porträt: Marcello Bonfanti, Italien Weil sie sich mit Ebola infiziert hatte, wurde die 25-jährige Monjama Moussa von ihrer Familie ausgeschlossen. Sie verlor auch ihren Job in einer Kohlemine im kanadischen Goderich, jetzt arbeitet sie als Reinigungskraft in einer Klinik. Marcello Bonfanti porträtiert die junge Frau als verletzt und stark zugleich.

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(Foto: Alberto Alicata)

Gewinner Inszeniert: Alberto Alicata, Italien Alberto Alicata stellt ikonografische Aufnahmen großer Fotografen wie Irving Penn, Richard Avedon oder Guy Bourdin nach. Dafür inszeniert er eine der bekanntesten Figuren westlicher Popkultur: Barbie.

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(Foto: Francesco Amorosino)

Gewinner Stilleben: Francesco Amorosino, Italien Was auf den ersten Blick wie ein Quarzstein aussieht, ist in Wahrheit eine Tomate - und für den italienischen Fotografen Francesco Amorosino viel mehr: Tradition, Lebenseinstellung, Familiensymbol. Seit er sich intensiv mit der Tomatenernte und ihrer Verarbeitung zur Soße auseinandergesetzt habe, sehe er das Gemüse mit ganz anderen Augen, schreibt Amorosino.

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(Foto: Jetmir Idrizi)

Gewinner Kampagne: Jetmir Idrizi, Kosovo Maskulin, feminin, queer: Mit den vielfältigen Ausprägungen der Geschlechter, einer "Gender-Hybridität", setzt sich Jetmir Idrizi in eindrücklichen Bildern aus Brasilien auseinander.

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(Foto: AFP)

Gewinner Zeitgeschehen: Angelos Tzortzinis, Griechenland In dieser Kategorie gewinnt eines der aktuellsten und brisantesten Themen: Flüchtlinge. Angelos Tzortzinis' Aufnahmen entstanden vor der Küste der griechischen Insel Kos und zeigen Flüchtlinge bei ihrer Ankunft.

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(Foto: Espen Rasmussen)

Gewinner Alltagsleben: Espen Rasmussen, Norwegen Unter dem Titel "The Curse of Coal", der Fluch der Kohle, firmieren die Aufnahmen von Espen Rasmussen. West Viriginia war jahrelang von der Kohleförderung abhängig, wurde aber von der sinkenden Nachfrage und dem Preisverfall hart getroffen. Eingebettet ist die Fotoserie in eine größere Reihe: "Hard Land".

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(Foto: Getty Images)

Gewinner Umwelt: Kevin Frayer, Kanada Der kanadische Fotograf Kevin Frayer wurde in gleich zwei Kategorien ausgezeichnet. Zum einen in der Kategorie "Umwelt", in der er die ökologischen Herausforderungen abbildet, denen sich die chinesische Kohleindustrie ausgesetzt sieht.

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(Foto: Getty Images)

Gewinner Menschen: Kevin Frayer, Kanada In der Kategorie "Menschen" gewinnt Frayers Serie über tibetische Nomaden in China.

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(Foto: Nikolai Linares)

Gewinner Sport: Nikolai Linares, Dänemark Ein Boxkampf ist anstrengend. Umso mehr, wenn man ihn gerade verloren hat. Nikolai Linares porträtiert in seinen Bildern die Zweitplatzierten der Boxweltmeisterschaften in Kopenhagen und ihre völlige Erschöpfung.

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(Foto: N/A)

RongRong & inri: "Herausragende Leistungen für die Fotografie" Mit einem Ehrenpreis für "herausragende Leistungen für die Fotografie" wurde das chinesische Fotografen-Paar RongRong & inri ausgezeichnet. Die Jury würdigt damit nicht nur die künstlerische Leistung der beiden, sondern auch den "den bedeutenden Einfluss, den sie auf die Fotografie in Asien ausüben".

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