Sonderausstellung:Nürnberg bekommt 143 Dürer-Originale

Das dürfte eines der größten und wichtigsten Kunstgeschenke sein, das die Stadt Nürnberg jemals erhalten hat: 143 sehr gut erhaltene Originale Albrecht Dürers (1471-1528) hat ihr die Nürnberger Industriellenfamilie Diehl am Dienstag offiziell übergeben. "Der Kunstschatz hilft uns, unsere Identität als Dürer-Stadt zu unterstreichen und voranzutreiben", sagte Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD). Seit den Sechzigerjahren hatte der Unternehmer Karl Diehl (1907-2008) Kupferstiche, Radierungen und Holzschnitte Dürers zusammengetragen. Laut Kunsthistorikern liegt der Wert der Sammlung im siebenstelligen Bereich. Ein Teil davon wird vom 15. April bis zum 17. Juli im Albrecht-Dürer-Haus in einer Sonderausstellung zu sehen sein.

Der Maschinenbauingenieur Karl Diehl hatte 1938 von seinem Vater eine Kunstgießerei in Nürnberg übernommen, die bald als kriegswichtig eingestuft wurde. Die Firma produzierte während der Nazi-Zeit Patronen und Aufschlagzünder für Hitlers Kriegsmaschinerie - auch mit Hilfe von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen. Diehl zahlte später freiwillig Entschädigungen und ließ die Firmengeschichte von Historikern aufarbeiten.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: