Der Live-Musiker hat als ebenbürtiger Mitspieler im deutschen Theater eine gloriose Karriere gemacht. Als Luk Perceval bei seinem fäkalsprachlichen "Othello" 2003 an den Münchner Kammerspielen den Jazzpianisten Jens Thomas mitten auf der Bühne postierte, um ihn von dort das Geschehen klimpernd, wimmernd und jaulend kommentieren und dauerillustrieren zu lassen, war das für viele noch nervig-neu. Inzwischen will keine ambitionierte Inszenierung mehr ohne einen Musiker auf zentralem Bühnenposten auskommen. Er spielt mit den Schauspielern auf Augenhöhe, gibt ihnen den Rhythmus, den Ton, die Emotionsakkorde vor, treibt und feuert sie an.
Shakespeare:Zarte Pflanze Demokratie
Das Nürnberger Theater will mit der "Römischen Trilogie" einen großen Machtdiskurs führen - ein interessantes Unterfangen, mäßig ausgeführt.
Von Christine Dössel
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