Schriftstellertreffen:Wenn sie überlebt hätten

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Gegenwartsautoren aus Frankreich und Deutschland lassen im Goethe-Institut Nancy im Ersten Weltkrieg gefallene Schriftsteller und Künstler auferstehen: Wie wäre ihr Leben verlaufen, wenn sie nicht dem Krieg zum Opfer gefallen wären?

Von Joseph Hanimann

Mehr als andere Kriege hat der Erste Weltkrieg bei der europäischen Kulturgeschichte mitgeschrieben. Zahlreiche junge Maler, Dichter, Schriftsteller wurden mitten in ihrem Sprung heraus aus den konventionellen Kunstformen im Schaffenselan und im Leben gekappt. Es wäre müßig, rückblickend spekulieren zu wollen, was aus Georg Trakl, Franz Marc, August Macke, Ernst Stadler, Guillaume Apollinaire, Alain-Fournier, Charles Péguy geworden wäre, hätten sie weitergelebt. Anregend ist es aber, ihr Weiterleben durch Autoren von heute imaginieren, ausmalen, als Hypothesen in die Gegenwart spiegeln zu lassen. Diese Initiative hat im Hinblick auf das Waffenstillstandsjubiläum 1918 das Goethe-Institut Nancy ergriffen. Neun zeitgenössische Autoren aus Frankreich und Deutschland haben unter dem Programmtitel "Verlorene Avantgarde" jeweils für einen damals gefallenen Künstler ihrer Wahl postum ein Nachleben erfunden. In einem Lesezyklus haben sie in den Räumen des Conseil départemental in Nancy ihre Texte nun vorgestellt.

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